Synonym(e)
Definition
Solidagnis herba, getrocknete oberirdische Anteile de Goldrute wird zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und vorbeugend bei Harnsteinen und Nierengrieß eingesetzt.
Qualität ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
HMPC-Monographie: Traditional-use: Erhöhung der Urinausscheidung
ESCOP-Monographie: Durchspülung der Harnwege, bei Entzündungen, Nierengrieß, zusätzliche Therapie bei bakteriellen Harnwegsinfekten
Kommission E-Monographie: Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen, Nierengrieß, auch vorbeugend bei Neigung zu Harnsteinen und Nierengrieß.
Erfahrungsheilkunde: Reizblase, adjuvant bei rheumatischen Beschwerden
Inhaltsstoffe
Solidaginis herba enthält je nach Art der Pflanze 1 bis 4 % Flavonoide, Saponine, Phenylglykoside, Gerbstoffe, ätherisches Öl mit etwa 90 Mono- und Sesquiterpenen.
Für die Wirksamkeit bedeutend sind 3,5-Dicaffeoyl-Chinasäure, Neochlorogensäure, Chlorogensäure, Leicarposid und Virgaureosid.
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Wirkungen
Goldrutenkraut besitzt eine schwach spasmolytische, diuretische und antiphlogistische Wirkung. Darüber hinaus wirkt es antibakteriell, antioxidativ.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Solidagnis herba wird bei Durchspülungstherapien bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und Zur Vorbeugung von Nierengrieß und Harnsteinen eingesetzt. Weitere Indikationen sind rheumatische Beschwerden und bei Reizblasen.
Dosierung
Die gebräuchliche Tagesdosis liegt zwischen 6 und 12 g. Die Droge wird dabei für Aufgüsse und anderen galenischen Zubereitungen zum Einnehmen verwendet.
Kontraindikation
Bei Ödemen infolge von eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeiten, sollte von einer Einnahme abgesehen werden. Kinder unter 12 Jahre, sowie Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund fehlender Daten.
Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Inhaltsstoffen bekannt. nicht zeitgleich mit synthetischen Diuretika einsetzen.
Rezeptur(en)
Die fixe Kombination Bärentraubenblätter+Goldrute+Orthosiphonblättern besteht aus:
- Uvae ursi folium (Bärentraubenblätter)
- Solidaginis herba (Goldrute)
- Orthosiphonis folium (Orthosiphonblättern)
wirkt entzündungshemmend, leicht krampflösend, bakteriostatisch im alkalischen Milieu, fördert die Harnausscheidung und wird unterstützend bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt.
Die fixe Kombination Birkenblätter+Goldrute+Orthosiphonblätter besteht aus
- Betulae folium (Birkenblättern)
- Solidaginis herba (Goldrute)
- Orthosiphonis folium (Orthosiphonblätter)
wirkt entzündungshemmend, leicht krampflösend, fördert die Harnausscheidung und wird vorbeugend gegen Nierengrieß und im Rahmen einer Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege verwendet.
Handelsnamen
Eine handelübliche fixe Kombination aus: Echtes Goldrutenkraut+Hauhechelwurzel+Orthosiphonblätter wird bei anamnestich bekanntem Nierensteinleiden eingesetzt. Weiterhin bei Z.n. Lithotripsie:
- Solidaginis herba (Goldrutenkraut)
- Hauhechelwurzel
- Orthosiphonblätter
- = Aqualibra® (2-2-2 Tbl./Tag)
Hinweis(e)
Bei einer Durchspülungstherapie muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 l/Tag geachtet werden.
Der Stängelanteil der Droge sollte unter 20 % liegen, da der Gehalt an wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffen sonst zu gering ist. Der höchste Gehalt der Wirkstoffe liegt in den Blättern und Blüten der Pflanze.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Schilcher H (2016) in, Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 144 f.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/goldrute.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-solidago-virgaurea-l-herba_en.pdf
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 116-117