Synonym(e)
Definition
Populi gemma, auch Pappelknospen genannt, ist eine Droge mit antiphlogistischer, analgetischer, antibakterieller und spasmolytischer Wirkung. In pflanzlichen Arzneimitteln unter anderem zur externen Behandlung einer Dermatitis solaris, bei Frostbeulen und oberflächlichen Hautverletzungen eingesetzt werden kann.
s.a. Populi cortex
Kommission E Monographie: Behandlung von Hautentzündungen
ESCOP: nicht bearbeitet
HMPC: nicht bearbeitet
Volksmedizin: Entzündungen unterschiedlicher Genese
Inhaltsstoffe
Populi gemma enthält Salizykalkoholderivate (Phenolglykoside, darunter unter anderem Salicin, Salicortin und Populin), Flavonoide und ätherisches Öl mit alpha- und beta-Caryophyllen, Cardinen und (+)-Bisabolol.
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Wirkungen
Pappelknospen fördern die Wundheilung und wirken darüber hinaus antibakteriell und entzündungshemmend.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Pappelknospen finden bei oberflächlichen Hautverletzungen, Sonnenbrand, Frostbeulen und Hämorrhoiden Anwendung.
In der Tiermedizin, bei Pferden, werden Pappelknospen aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung schon lange bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt, erklärbar duch den enthaltenen Wirkstoff Salicylsäure. Aufgrund der antibakteriellen Wirkung auch bei Nieren- und Magenproblemen.
Dosierung
Pappelknospen werden als Zubereitungen zum Auftragen auf der Haut verwendet. Für diese Indikation existiert eine Monographie der Kommission E. Diese sollten einen Drogenanteil von 20 bis 30 % aufweisen.
Kontraindikation
Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Salicaten, Pappelknospen, Propulis oder Perubalsam, sollte von einer Einnahme abgesehen werden.
Handelsnamen
Kombinationspräparate: Zitterpappelrinde/blätter+Goldrutenkraut+Eschenrinde
Phytodolor® Tinktur
Hinweis(e)
Pappelknospen finden vor allem in der Tiermedizin als entzündungshemmende Salbe Anwendung. Die Droge wird in der Humanmedizin nur sehr selten angewendet. Hamamelis-Produkte sind offenbar besser wirksam (vergleichende Untersuchungen fehlen).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Schilcher H (2016) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 238 f.