Gewebstransglutaminase-Antiköper

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

tTG-IgA-Antikörper

Definition

Autoantikörper vom IgA- oder IgA-Typ der gegen die körpereigene Gewebstransglutaminase gerichtet ist. Mit dem Test auf Gewebstransglutaminase-Antiköper weist man im Prinzip den gleichen Antikörper nach wie mit dem Test auf Endomysium-Antikörper, jedoch mit einem anderen Testverfahren (ELISA-Testverfahren). Das Antigen , die Transglutaminasen (genauer: Protein-Glutamin-γ-Glutamyltransferasen) sind Enzyme, die Quervernetzungen innerhalb von oder zwischen Proteinen herstellen können, wodurch die Eigenschaften des Substrats stark verändert werden. Ein Beispiel ist die Verfestigung von Fibrin bei der Blutgerinnung durch Faktor XIII.

Hinweis(e)

Der Test auf Gewebstransglutaminase-Antiköper (tTG-IgA-Antikörper) wird am häufigsten als erster Test durchgeführt, auch deshalb, weil es sich um eine ELISA-Verfahren handelt. Dieses ist im Gegensatz zum Endomysium-Immunfluoreszenz-Test (Immunfluoreszenz-Test an Gewebeschnitten) deutlich weniger aufwändig ist. In der deutschen Zöliakie-Leitlinie von 2014 gelten der Test auf Gewebstransglutaminase-Antiköper und der Test auf Endomysium-Antikörper als gleichwertig.

Bei allen Antikörpertests unterscheidet man zwischen IgA- und IgG-Antikörpern. Am zuverlässigsten zeigen EmA-IgA und tTG-IgA-Antikörper, ob eine Zöliakie vorliegt oder nicht. Ein negativer Antikörper-Test kann das Vorliegen einer Zöliakie/Sprue mit relativ großer Sicherheit ausschließen.

Wichtig ist dabei, dass durch die gleichzeitige Bestimmung von Immunglobulin A (Gesamt-IgA) ein IgA-Mangel ausgeschlossen wird. Ca. 3-7% aller Zöliakie-Betroffenen können keine Antikörper von diesem Typ produzieren. Im Fall eines IgA-Mangels können die IgA-Antikörpertests gegen Gewebstransglutaminase oder Endomysium nicht verwendet werden, da sie in der Regel selbst bei einem Vollbild einer Zöliakie/Sprue ein negatives Ergebnis bringen.

In diesem Fall sollten die IgG-Antikörper gegen Transglutaminase und gegen deamidierte Gliadinpeptide bestimmt werden.

Wichtig ist bei der Diagnostik zu berücksichtigen, dass die unter glutenhaltiger Ernährung erhöhten Antikörper durch die glutenfreie Diät in den Normbereich absinken und somit nicht mehr nachweisbar sind. Antikörpertests, die unter sehr glutenarmer bis glutenfreier Ernährung durchgeführt werden, erlauben daher keine Aussage, ob eine Zöliakie vorliegt oder nicht. Allerdings können Verlaufskontrollen mittels Antikörperuntersuchungen vorgenommen werden, da normalisierte Titer bei Beschwerdefreiheit meist auf eine gute Diäteinhaltung rückschließen lassen.

Bei Verdacht auf eine Zöliakie/Sprue sollte die Diagnose durch eine endoskopische Biopsie aus dem Zwölffingerdarm gesichert werden. Auch die Schleimhautveränderungen bilden sich unter Diät zurück, so dass eine verwertbare Probe nur bei ausreichender Glutenzufuhr gewonnen werden kann.

Verweisende Artikel (1)

Dermatitis herpetiformis;
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