Synonym(e)
Definition
Zur Wirkstoffgruppe der "Anticholinergika" gehörende natürlich vorkommende Substanz. Atropin bildet farblose Kristalle, die in Wasser schwer löslich, in Ethanol, Ether, fetten Ölen gut löslich ist. Atropin ist eine 1:1 Mischung aus den Isomeren L-Hyoscyamin (kommt in dieser Form natürlich vor) und D-Hyoscyamin, das sich während des Aufbereitungsprozesses bildet.
Vorkommen
Alkaloid u.a. in Atropa belladonna und Hyoscyamus niger.
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Wirkungen
Als Parasympatholytikum hemmt Atropin die Wirkung von Acetylcholin, dem Hauptüberträgerstoff des Parasympathikus. Die Substanz hemmt die Erregungsübertragung an den Nervenendigungen des Parasympathikus. Atropin hebt die Wirkung von Acetylcholin an den Zielzellen der Organe und Gewebe auf. Es bewirkt am Herzen eine Tachykardie, führt zur Erweiterung der Hautgefäße und Hemmung der glatten Muskulatur am Magen- Darmtrakt, der Harnblase, der Gallenwege und der Bronchialmuskulatur. Hemmung der sekretorischen Funktion von Speichel- und Schweißdrüsen; weiterhin Hemmung der Bronchial- und Magensaftsekretion. Am Auge kommt es zu einer Mydriasis (Pupillenerweigerung). Am ZNS führt Atropin zur motorischen Erregung, ferner zu Delirien und Halluzinationen.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Spasmolytikum bei Magen-Darmkrämpfen. Weiterhin bei Enuresis nocturna von Kindern, bei Krämpfen der glatten Muskulatur und/oder Hypersekretion im Magen-Darm-Trakt, in den Harnwegen, bei Asthma und Bronchitis, Parkinson-Erkrankung. Behandlung von Bradykardien und Herz-Rhythmus-Störungen; Atropinsulfat-Augentropfen (0,5%/1,0%/2,0%) zum Weitstellen der Pupille.
Unerwünschte Wirkungen
Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen der Anticholinergika gehören unter anderem Müdigkeit, Verstopfung, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Harnverhaltung.
Es besteht individuell unterschiedliche Empfindlichkeiten. Bei Überdosierung Gefahr der Tod durch Atemlähmung. Säuglinge und Kleinkinder sind bes. empfindlich. Die letale Dosis liegt bei 0,05-02g.
Therapie der Vergiftung: Magenspülung, Aktivkohle (Carbo activatus), bei Krämpfen: 10-20mg Diazepam i.v.; Antidot = Physostigmin.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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