Urethritis, bakterielle N34.1

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Harnwegsinfekt; Urethritis bei Mimiainfektion; Urethritis Koliurethritis; Urethritis Staphylokokkenurethritis; Urethritis Streptokokkenurethritis

Definition

Durch unterschiedliche Erreger, vor allem Pseudogonokokken, Mimeae, Kolibakterien (Koliurethritis), Staphylokokken (Staphylokokkenurethritis), Streptokokken (Streptokokkenurethritis), Proteus-Arten, Pseudomonas aeruginosa und Klebsiellen verursachte Harnröhrenentzündung. Sie zählt zu den unspezifischen Urethritiden.

Therapie allgemein

Zusammenarbeit mit Urologen. Möglichst 2-3 Liter Flüssigkeitsaufnahme täglich, insbesondere mild desinfizierende Tees (z.B. Mischtees aus Bärentraube, Hauhechelwurzel, Birkenblättern u.a.).

Externe Therapie

Nicht notwendig. Lokale Antibiotika, Glukokortikoid-haltige Styli oder Insertien sind nicht indiziert, sie bergen die Gefahr einer aufgepfropften traumatischen Urethritis.

Interne Therapie

  • Antibiose nach Antibiogramm. Primär Behandlung mit Cotrimoxazol (z.B. Eusaprim) Dosierung: 80/400 mg.
  • Alternativ: Gyrasehemmer wie Ciprofloxacin (z.B. Ciprobay) 2mal/Tag 0,25-0,5 g p.o. über 7-10 Tage, Ofloxacin (z.B. Tavanic) 2mal/Tag 200-400 mg p.o. oder i.v. oder Norfloxacin (Barazan) 400 mg alle 12 Std. p.o. über 7-10 Tage.
  • Alternativ: Doxycyclin (z.B. Doxy-Wolff) 2mal/Tag 100 mg p.o. über 1 Woche oder Azithromycin (z.B. Zitromax) 1 g p.o. als Einmaldosis.
  • D-Mannose oral - bindet die Pili von Enterokokken, sodaß diese nicht mehr an die Urothelien andocken können. Präparat: Femannose® N Dosierung bei akutem Blaseninfekt: 1.-3. Tag 3 Beutel, 4. und 5. Tag 2 Beutel /Tag.  Prophylaktisch: 1 Beutel /Tag

Phytotherapie intern

s.a. unter Harnwegsinfektion, Phytotherapie intern. Bei Zunahme der Resistenzen gegen Antibiotika, rücken die pflanzlichen Mittel immer mehr in den Vordergrund. Zu unterscheiden sind hier Aquaretika (Diuretika auf pflanzlicher Basis), Harnwegsdesinfizienzien, miktionsbeeinflussende Mittel und Mittel gegen Harnsteinbildung.

Zur Behandlung und Prophylaxe von Urethritiden bieten sich Aquaretika und Desinfizienzien an.

Aquaretika fördern die Durchblutung der Glomeruli der Niere mit Steigerung der Primärharnmenge.  s. unter: Birke - Betulae folium, Echte Goldrute - Solidaginis herba, Hauhechel - Ononidis radix, Petersilie - Petroselini herba, Wacholder - Juniperi fructus und Katzenbart -  Orthosiphonis folium.

Harnwegsdesinfizienzien wirken gegen Mikroorganismen: s. unter Bärentraube - Uvae ursi folium, Kapuzinerkresse-  Tropaeoli maji herba, Meerrettich -Armoraciae rusticanae radix, Preiselbeere -Vitis idaeae folium.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Kranjčec B et al. (2014) D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial. World Journal of Urology 32: 79–84
  2. Zisser LA  (2016) Die Macht der Heilpflanzen speziell zur Therapie akuter und chronischer Infektionen des Urogenitaltrakts. https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/1392005/full.pdf

Disclaimer

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