Paracetamol

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Acetaminophen

Definition

Sehr häufig verwendetes, geeignetes Analgetikum (Basisanalgetikum) und Antipyretikum. Paracetamol zählt zu den schwachen peripheren Analgetika, die bei Einhalten von Dosisgrenzen nicht organschädigend sind und im Verhältnis zu anderen Nichtopioiden (s.u. Antiphlogistika, nichtsteroidale; COX-2-Hemmer s.u. Coxibe, Metamizol) ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben. Es ist somit aufgrund der günstigen Verhältnisse von Nutzen und Verträglichkeit als Nichtopioid der ersten Wahl anzusehen..

Pharmakodynamik (Wirkung)

Wirksamer Metabolit ist Acetaminophen. Fiebersenkende und schmerzhemmende Wirkung, vermutlich über Hemmung der Prostaglandin-Synthese. Diskutiert wird auch die Verstärkung der Wirkung von Coumarinen (Mechanismus ist noch nicht vollständig bekannt).

Indikation

Leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber.

Dosierung und Art der Anwendung

Abhängig von Alter und Körpergewicht, in der Regel 10-15 mg/kg KG als Einzeldosis, bis 50 mg/kg KG als Tagesgesamtdosis.

Unerwünschte Wirkungen

Selten Arzneimittelexantheme, angioneurotisches Ödem. Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Hyperhidrose, Übelkeit, Bronchospasmus bei prädisponierten Patienten, selten Blutdruckabfall, Thombo- oder Leukopenie.

Vereinzelt wurden schwer verlaufende Fälle von Stevens-Johnson-Synmdrom und TEN mit Todesfolge (laut FDA-Bereicht kam es zwischen 1969 und 2012 zu 67 Hospitalisierungen und 12 Todesfällen)

Bei akuter Überdosierung (> 10 g beim Erwachsenen) kann es zur schweren Leberschädigung kommen. Chronische Einnahme führt ggf. zu Nierenschäden.

Kontraindikation

Bekannter genetisch bedingter Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Paragruppenallergie: Überempfindlichkeit gegen Para-Hydroxy-Benzoesäureester.

Präparate

Ben-u-ron, Captin, Mono Praecimed, Paedialgon, Paracetamol-ratiopharm, Perfalgan

Hinweis(e)

Merke! Antidot bei Überdosierung/Vergiftung ist Acetylcystein in hohen Dosen.

Literatur
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  1. Jage J (2009) Kernfragen zur Therapie postoperativer Schmerzen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart S.16-21
  2. Panorama (Hautarzt) 2013: Lebnsgefährliche Hautreaktionen auf Paracetamol. Hautarzt 64: 633 
  3. Suwarsa O et al.(2016) Stevens-Johnson syndrome and toxic epidermal necrolysis in Dr. Hasan Sadikin General Hospital Bandung, Indonesia from 2009-2013. Asia Pac Allergy6: 43-47.
     
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