Lichen ruber follicularis capillitii L66.1

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Follikulärer LIchen ruber; Lichen planopilaris; Lichen ruber follicularis

Definition

Lichen planus follicularis des Kapillitiums.

Der Lichen planus follicularis capillitii kann auftreten entweder:

  • isoliert als topographisch definierte "Minusvariante" des  Lichen planus follicularis  (am häufigsten)
  • als Teilmanifestation in Kombination mit einem Lichen planus mucosae (s. Abb.) 
  • als Teilmanifestation eines klassischen Lichen planus
  • (seltener) als Teilmanifestation eines generalisierten Lichen planus follicularis 

Manifestation

w:m=8:2; bevorzugt betroffen sind Menschen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren.

Klinisches Bild

Die Hautveränderungen treten meist als chronische (vor sich hinschwelende), passager juckende, wenig scharf begrenzte flächige Rötungen (ein Plaquecharakter- tastbare Erhabenheit - lässt sich meist nicht nachweisen) mit eher geringem Schuppenbelag in Erscheinung. Typisch sind peripiläre den Haarschaft distal einscheidende Schuppungen mit dem Bild der "lonely hairs".  

Befallen werden die Parietalregionen, der Vertexbereich, seltener die Fronto-Temporalbereiche.  

Büschelhaare können vorkommen sind aber (im Gegensatz zu der Folliculitis decalvans)  eher selten.  

Klinisch wichtig ist der Nachweis der Vernarbung (Fehlen von Follikelostien; s.a.u. Alopezie, narbige; s.a.u. Lassueur-Graham-Little-Syndrom) sowie der Ausschluss anderer vernarbender Alopezien (z.B. Lichen planopilaris -meist mit Keratosis pilaris einhergehend- oder dem Lupus erythematodes chronicus discoides).

Histologie

Meist dichtes, perifollikuläres lymphozytäres Infiltrat mit vakuolärer Degeneration des Follikelepithels.

Direkte Immunfluoreszenz

Meist dichtes, perifollikuläres lymphozytäres Infiltrat mit vakuolärer Degeneration des Follikelepithels.

Therapie

Frühzeitige Behandlung um die Ausbildung einer narbigen Alopezie zu verhindern.

Externe Therapie

Potente Glukokortikoid-Tinkturen wie 0,2% Triamcinolon/2% Salicylsäure Hautspiritus R262 , Volon A Tinktur, Betnesol-V crinale. Intraläsionale Unterspritzung einzelner Herde mit Triamcinolonacetonid-Kristallsuspension (nur mäßige Erfolge).

Interne Therapie

Entsprechend dem Lichen planus.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Baibergenova A et al. (2013) Lichen planopilaris: update on pathogenesis and treatment.  Skinmed 11:161-165
  2. Gupta SN et al. (2003) Lichen planopilaris presenting as truncal alopecia: a case presentation and review of the literature. Cutis 72: 63-66
  3. Lyakhovitsky A et al. (2014)  A case series of 46 patients with lichen planopilaris: Demographics, clinical evaluation, and treatment experience. J Dermatolog Treat 26: 275-279
  4. Mehregan DA et al. (1992) Lichen planopilaris: Clinical and pathologic study of forty-five patients. J Am Acad Dermatol 27: 935–942
  5. Mirmirani P (2003) Short course of oral cyclosporine in lichen planopilaris. J Am Acad Dermatol 49: 667-671

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