Synonym(e)
Definition
Weißes Pulver mit charakteristischem Geruch mit analgetischer, antipyretischer und antiphlogistischer Wirkung (Nichtsteroidales Antiphlogistikum- NSAR). Ibuprofen hat die Summenformel C13H18O2. Es ist fast unlöslich in Wasser, hingegen gut löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln. In geeigneten Grundlagen ist Ibuprofen über die Haut gut resorbierbar und damit systemisch wirksam (Auslösung von generalisierten UAW bei topischer Applikation möglich).
Wirkungsspektrum
Ibuprofen hemmt (nichtselektiv) COX-1 und COX-2 (Cyclooxygenase I und Cyclooxygenase II), die im Organismus für die Bildung der entzündungsvermittelnden Prostaglandinen verantwortlich sind. Aus dieser Hemmwirkung lassen sich die Wirkungen des Ibuprofens ableiten. Ibuprofen wirkt analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch. Weiterhin hemmt Ibuprofen die Schleimproduktion der Magenschleimhaut.
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Indikation
Dosierung und Art der Anwendung
Ibuprofen kann oral, rektal, dermal oder intravenös verabreicht werden. Es wird in Abhängigkeit von Alter und Körpergewicht dosiert. Bei oraler Anwendung werden 800 mg Ibuprofen als maximale Einzeldosis und zwischen 1200 und 2400 mg als Tagesgesamtdosis für Erwachsene und Jugendliche ab fünfzehn Jahren empfohlen.
- Erwachsene/Jugendliche > 18 J.: 1200-2400 mg/Tag (max. 800 mg je ED, max. 2400 mg/Tag.
- Kinder ab 8 J.: 10-15 mg/kg KG/Tag in 2-4 Einzeldosen.
Die Einnahme erfolgt unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit.
Zunehemend werden Ibuprofen-haltige Formulierungen (Gels, Emulsionen, Salben, Nanosyteme, Microneedles) topisch appliziert. Nachweisbar ist bei dermaler Applikation in geeigneten Grundlagen eine gute dermale Resorption von Ibuprofen mit einer systemischen Wirksamkeit (Manoukian MAC et al. 2017).
Unerwünschte Wirkungen
Wechselwirkungen
Kontraindikation
Störungen des Blutbilds, Magen-Darm-Ulzerationen, schwere kardiologische Erkrankungen
Hinweis(e)
Merke! Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens mit Beeinträchtigung der Fähigkeit der Teilnahme am Straßenverkehr.
Unbewiesen ist die von pharmazeutischen Unternehmen propagierte Behauptung, dass bei topischer Applikation eines Ibuprofen-haltigen Schmerzgels (Emulsionen/Salben) ein unmittelbarer, durch die Wirksubstanz hervorgerufener analgetischer /antiphlogistischer Effekt auf ein daruntergelegenes Gelenk ausgeübt wird. Vielmehr dürfte dieser Effekt auf einer systemischen Wirkung des Arzneimittels basieren.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Aranda JV et al. (2017) Non-steroidal Anti-inflammatory Drugs in Newborns and Infants. Pediatr Clin North Am 64:1327-1340.
- Monk AB et al.(2017) Pharmacological interventions for pain relief during orthodontic treatment. Cochrane Database Syst Rev 11:CD003976.
- Manoukian MAC et al.(2017) Topical Administration of Ibuprofen for Injured Athletes: Considerations, Formulations, and Comparison to Oral Delivery. Sports Med Open 3:36. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28983850
- Pepine CJ et al.(2017) Cardiovascular safety of NSAIDs: Additional insights after PRECISION and point of view.Clin Cardiol 40:1352-1356.
- Underwood M et al.(2008)Advice to use topical or oral ibuprofen for chronic knee pain in older people: randomised controlled trial and patient preference study. BMJ 336:138–142.