Hämangiom targetoides hämosiderotisches D18.01

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Dr. Michael Hambardzumyan

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Hobnail hemangioma; Lymphatische Kokardenmalformation; Targetoides hämosiderotisches Hämangiom; Targetoid hemosiderotic hemangioma

Erstbeschreiber

Santa Cruz u. Aronberg, 1988

Definition

Seltenes, in jedem Lebensalter auftretendes (bevorzugt im Jugendalter), solitäres Hämangiom mit charakteristischem, schießscheibenartigem, klinischem Aspekt.

Lokalisation

Beine, Arme, Gesäß, Hüfte, Brustregion. Selten Zunge und Gingiva.

Klinisches Bild

Meist solitär auftretende, 0,2-0,5 cm im Ø große, rote bis braun-rote Papel/Plaque, die bei einem Teil der Fälle (etwa 20%) von einem schmalen hellen Hof und einem größeren bräunlichen Ring (Schießscheiben-Aspekt) umgeben ist. Dieser Hof kann mit der Zeit verblassen oder zurückgehen. Spontane Regression des Hämangioms ist nicht selten. 'Target-like' Hämangiom.

Bei flachen dunkelbraunen Varianten kann die Kokardenschichtung fehlen, sodass sie als melanozytäre Neubildungen verkannt werden. 

Hämangiom targetoides hämosiderotisches: asymptomatische, violette bis bräunliche Papeln und Knot...

Histologie

Biphasisches Wachstum:

  • Oberflächliche Dermis: dilatierte, lakunäre, dünnwandige Gefäße, die von prominenten "Hobnail" Endothelien ausgekleidet sind, wenige intraluminale Erythrozyten. Erythrozyten-Extravasate und Hämosiderinablagerungen sind häufig vorhanden (s.u. Klinik).
  • Tiefe Dermis: zwischen verdichteten Kollagenbündeln gelagerte, schlitzartige Gefäßräume mit Hämosiderin-Ablagerungen. Glattmuskel-Aktin-positive Perizyten fehlen (Hinweis auf lymphatische Differenzierung). Keine Mitosen oder Kernatypien.

Differentialdiagnose

Klinisch: Kaposi-Sarkom; Meyerson-Naevus; Granuloma anulare.

Histologisch: Angiosarkom; retiformes Angioendotheliom; malignes endovaskuläres papilläres Angioendotheliom; Lymphangiom, progressives.

Therapie

Exzision, keine Rezidivgefahr.

Hinweis(e)

Die Hautveränderung mit einem cahrakteristischen Kokardenmuster wurde zunächst als hämosiderotisches Hämangiom angesehen. Tatsächlich handelt es sich weder um ein Hämangiom noch um einen proliferierfeden Tumor sodnern vielmehr um ein superfizielle lymphatische Malformation. Sie wird insofern bei der Klassifikation der vaskulären Malformationen unter den lymphatischen Malformationen geführt. 

Literatur
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  1. Al Dhaybi R et al. (2012)  Targetoid hemosiderotic hemangiomas (hobnail hemangiomas) are vascular lymphatic malformations: a study of 12 pediatric cases. J Am Acad Dermatol 66:116-120.
  2. Christenson LJ et al. Trauma-induced simulator of targetoid hemosiderotic hemangioma. Am J Dermatopathol 23: 221-223
  3. Cotell S et al. (2003) What is your diagnosis? Targetoid hemosiderotic hemangioma. Cutis 72: 51-52
  4. Guillou L et al. (1999) Hobnail hemangioma: A pseudomalignant vascular lesion with a reappraisal of targetoid hemosiderotic hemangioma. Am J Surg Pathol 23: 97-105
  5. Gutte RM et al. (2014) Targetoid hemosiderotic hemangioma. Indian Dermatol Online J 5: 559-560.
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  7. Panigrahi A et al. (2020) Targetoides hämosiderotisches Hämangiom. Indian Pediatr 57:983.

  8. Rapini RP, Golitz LE (1990) Targetoid hemosiderotic hemangioma. J Cutan Pathol 17: 233-235
  9. Santa Cruz DJ, Aronberg J (1988) Targetoid hemosiderotic hemangioma. J Am Acad Dermatol 19: 550-558
  10. Zaballos P et al. (2015)  Dermoscopy of Targetoid Hemosiderotic Hemangioma: A Morphological Study of 35 Cases. Dermatology 231:339-344.

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