Fußinfekt gramnegativer L08.8

Durch gramnegative Keime (häufig Mischinfektionen) hervorgerufene, akute, exsudative Entzündung des Vorfußes einschließlich der Zehenzwischenräume. Bakterieller Infekt meist in der warmen Jahrezeit auf dem Boden einer vorbestehenden Tinea pedis.

Gramnegative Bakterien, v.a. Pseudomonas aeruginosa oder Proteus mirabilis. Häufig auf eine Pilzinfektion aufgepfropft (so genannter gemischter Fußinfekt). Hyperhidrose und okklusive Fußbekleidung wirken begünstigend.

Oftmals Hyperhidrose, Tragen von engem Schuhwerk. Meist geht eine insuffizient vorbehandelte Tinea pedis voraus (die üblichen Antimykotika haben eine "gramnegative Lücke".   

Zehenzwischenräume, Ausbreitung auf die angrenzenden Zehenpartien und den Vorfuß.

Meist großflächige, schmerzhafte Erosionen oder Ulzerationen der Zehenzwischenräume, der angrenzenden Partien der Zehen und des Fußrückens. Ausgeprägtes kollaterales Ödem und tiefe Rötung der befallenen Areale; starkes Nässen der läsionalen (tropfnassen) Areale. Flächige Mazeration der angrenzenden Hautpartien. Penetranter, süßlich fauliger Geruch. Schmerzhafte Lymphadenitis.

• Breitbandantibiotika. Da bei gramnegativen Fußinfekten der häufig involvierte Keim Pseudomonas zunehmend Resistenzen gegen die gängigen Präparate Levofloxacin (z.B. Tavanic) 1-2mal/Tag 500 mg p.o. und Ciprofloxacin (z.B. Ciprobay) 2mal/Tag 250-500 mg p.o., aufweist, werden neuerdings folgende Antibiotika empfohlen: Piperacillin (z.B. Piperacillin-ratiopharm) 3-4mal/Tag 2-4 g i.v.), Ceftazidim (z.B. Fortum) 2-3mal/Tag 1-2 g i.v.
• Imipenem/Cilastatin (z.B. Zienam) 3mal/Tag 1 g i.v. bleibt den schweren Infektionen als Reserveantibiotikum vorbehalten.

1. Weidner et al (2017) Gram‐negative bacterial toe web infection – a systematic review. J Eur Acad Dermatol Venereol 32:39-47