Definition
Verschleppung von körpereigenen oder körperfremden Substanzen mit Verlegung eines Blutgefäßes. Zu unterscheiden sind Embolie einer Extremität, Haut-, Lungen- und Hirnembolie.
Dermatologisch relevant sind insbes. Embolien der Extremitäten (kardiale Ursache, verschleppte arteriosklerotische Plaques) und Hautembolien (bakterielle-, Fett-, Cholesterin- und tumorbedingte Embolien).
Ätiopathogenese
Embolie der Extremitätenarterien: Meist Mitralfehler, Endokarditis, Herzinfarkt. Bei Lungenembolie tiefe Beckenvenenthrombose.
Klinisches Bild
Blitzartiger Schmerz, fehlender Puls, kalte, blasse Haut, Marmorierung und Gangrän. Bei Hautembolie Bild der Livedo racemosa.
Therapie
- Arterielle Extremitätenembolie: Klinikeinweisung, intensivmedizinische Betreuung (Schockbekämpfung)! Vollheparinisierung, gewichtsadaptiert mit niedermolekularem Heparin z.B. Nadroparin (Fraxiparin) 2mal/Tag 0.1 ml/10 kg KG s.c.; nur in Ausnahmefällen mit unfraktioniertem Heparin 5.000 IE i.v. im Bolus. Tieflagerung und Wattepolsterung der betroffenen Extremität. Konservative Fibrinolysetherapie oder operative Sanierung, insbes. bei kompletten Verschlüssen mittels direkter Thrombarteriektomie oder indirekter Fernembolektomie.
- Hautembolien:
- Bakterielle Embolie: Behandlung der Sepsis. Sofortige Antibiose, Blutkulturen!
- Fettembolie: Behandlung des zugrunde liegenden Traumas. Hauterscheinungen verschwinden innerhalb von Std. Heparinisierung, Dextran und ggf. Glukokortikoide können nützlich sein.
- Cholesterinembolie: Keine Behandlung notwendig. Abgrenzung zu gefäßentzündlichen Erkrankungen.
- Myxomembolie: Behandlung der Grunderkrankung. Abgrenzung zu gefäßentzündlichen Erkrankungen.
- Embolia cutis medicamentosa: S. dort.
Verweisende Artikel (5)
Antithrombin III-Mangel; Antithrombin III-Mangel; Dotter-Technik; Klippel-Trénaunay-Syndrom; Thrombophilie, hereditäre;Weiterführende Artikel (6)
Antibiotika; Beckenvenenthrombose; Embolia cutis medicamentosa; Glukokortikosteroide systemische; Heparin; Livedo racemosa (Übersicht);Disclaimer
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