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DyschromieL81.9
Synonym(e)
Definition
Insbesondere im angloamerikanischen Schrifttum unterschiedlich definierter Begriff für eine endogen oder exogen bedingte, solitäre oder multiple, lokalisierte, disseminierte oder universelle (diffuse), durch unterschiedlich gefärbte, körpereigene oder körperfremde Pigmente (nicht Melanin-Pigmente) hervorgerufene, auf Druck nicht schwindende Farbveränderung der Haut (Kolorit), der Schleimhäute, der Haare, der Nägel (s.u. Chromonychie) und u.U. der Zähne.
Eine "melanotische Verfärbung der Haut" wird nicht als Dyschromie, sondern als Hyperpigmentierung (Melaninpigmentierung) bezeichnet (s.dort).
Einteilung
Dyschromien können nach Farbe, Art (z.B. Metallsalze) und Herkunft (endogene oder exogen) der Pigmente unterteilt werden oder nach ihrer Lokalisation:
Dyschromien durch Metallsalze:
- Wismut (Wismutsalze spielen eine Rolle in der Therapie der Helicobacter-duodeni-Infektion) .
- Hydrargyrose (Quecksilber)
- Hämosiderinablagerung durch Hämatome (z.B. Black heel), bei Hämochromatose; Purpura jaune d'ocre, Purpura pigmentosa progressiva
- Eisenoxidablagerung im Gewebe nach lokaler Applikation von Eisen-III-chlorid
- Chrysiasis (Gold)
- Argyrose (Silber - lokalisiert/generalisiert)
- Amalgam (Mundschleimhaut)
- Kobalt/Chrom bei Metallose
Dyschromien durch Medikamente:
- Amalgam
- Amiodaron (Dunkelfärbung der Haut)
- Minocyclin (bei lang dauernder hoch dosierter Einnahme weitgehend reversible blau-schwarze Pigmentierung im Gesicht, an den Unterschenkeln und an der Mundschleimhaut durch eisenhaltiges Pigment)
- Clofazimin (rötliche bis braun-violette Hautverfärbung)
- Imipramim
- Hydroxychloroquin (Malariaprophylaxe; Therapie des Lupus erythematodes)
Dyschromien durch Stoffwechselprodukte:
- Hämosiderose (Ablagerung von Hämosiderin)
- Amyloidose, makulöse
- Aurantiasis cutis (Carotin)
- Hypothyreose (Carotin?)
- Bilirubin (Ikterus; Bronze-Baby-Syndrom)
- Ochronose (endogene) - durch Einlagerung von Homogentisinsäure im Gewebe
- Niereninsuffizienz, chronische terminale.
Exogene (umschriebene) Dyschromie:
- Ochronose, exogene: nach Anwendung von Cremes mit Inhaltsstoffen wie Hydrochinon oder Phenol, die von Farbigen zur Bleichung der Gesichtshaut angewendet werden, kann es zu Pigmenteinlagerungen in die Haut kommen, meist an den Wangen.
- Argentum nitricum (Ätzmittel)
- Eisen-III-chlorid (Pinselungen zur lokalen Blutstillung)
- Farbstoffe angewandt zur Lokaldesinfektion (z.B. Kaliumpermanganat, Chinolinol, Fuchsin, Eosin, Methylrosaniliniumchlorid (Gentianaviolett)) oder sonstigen Therapiemaßnahmen (z.B. Dithranol zur Psoriasistherapie).
- Farbstoffe (angewandt zu kosmetischen Zwecken, z.B. Henna)
- Schmuckstücke (= schwarzer Dermographismus: Verfärbungen der Haut an der Kontaktstelle des Schmuckstückes)
- Tätowierungen (Schmuck- oder Schmutztätowierungen)
- Temporäre Tätowierungen (z.B. Henna)
- Schmutztätowierungen (nach Verletzungen der Haut)
- Siderosen (Rostbildung) der Haut, nach Eindringen von eisenhaltigen Metallsplittern in die Haut.