Aurantiasis cutisE67.1
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Bälz 1896
Definition
Nutritiv oder stoffwechselbedingte, harmlose, diffuse Gelbfärbung der Haut.
Ätiopathogenese
Exzessiver Verzehr von Karotten, Apfelsinen oder Tomaten bzw. durch Genuss Karotin-haltiger Fruchtsäfte; auch infolge erhöhter Serumlipoidwerte bei Diabetes mellitus, Nephrosesyndrom, Hypothyreose oder primärer hypercholesterinämischer Xanthomatose.
Bei Kleinkindern harmloser Befund durch die Besonderheiten der Ernährung (Karottenikterus). Es kommt bei längerfristiger Überschreitung der Plasmakarotinoidwerte von 4,0mg/l zu einer Anreicherung von Karotin im Keratin der Haut.
Dies führt zu einer Gelbfärbung von hyperkeratotischen Stellen wie Handflächen, Fußsohlen sowie der Gesichts.
Lokalisation
Klinisches Bild
Gelbfärbung der Haut und der Nägel mit Verstärkung an Handflächen und Fußsohlen. Insbes. sind die Handlinien verstärkt angefärbt. Dei Gelbfärbung tritt bei schwieligen Handflächen besonders stark hervor. Die Haut des Rumpfes ist eher blass, das Gesicht nur mäßig gelb verfärbt, perioral verstärkt. Nägel und Haare bleiben frei. Bei Kindern sind neben Handflächen und Fußsohlen die Achselhöhlen udn Gelenkbeugen betroffen.
Histologie
Differentialdiagnose
Ikterus: Bilirubinerhöhung; Gelbfärbung der Skleren; Lebererkrankungen (z.B.Hepatitis, Leberzirrhose)!
Chrysiasis: Braunfärbung der Haut, lichtbetont! Medikamentenanamnese.
Argyrie: Schmutzig-Braunfärbung der Haut, lichtbetont! Medikamentenanamnese (Rollkuren).
Xanthodermie: Gelbverfärbung der Haut als Nebenwirkung einer Mepacrin-Therapie (Antiepileptikum) oder einer Therapie mit Qinacrin bzw. Sorafenib.
Dyschromie durch Medikamente wie: Minocyclin, Amiodaron, Imipramin, Clofazimin, Hydroxychloroquin.
Exogene Dyschromie: Verfärbungen an den Kontaktzonen.
Therapie
Literatur
- Pietzcker F et al. (1975) Aurantiasis cutis Baelz--ein wieder modernes Krankheitsbild . Hautarzt 26:137-139.