Aurantiasis cutisE67.1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Aurantiasis cutis Baelz; Carotinemia; Carotinosis; Hyperkarotinämie; Karotinaemia; Karotinämie; Karotingelbsucht; Karotinose; Karotinose und Hyperkarotinämie; Xanthochromia; Xanthochromie; Xanthosis

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Erstbeschreiber

Bälz 1896

Definition

Nutritiv oder stoffwechselbedingte, harmlose, diffuse Gelbfärbung der Haut.

Ätiopathogenese

Exzessiver Verzehr von Karotten, Apfelsinen oder Tomaten bzw. durch Genuss Karotin-haltiger Fruchtsäfte; auch infolge erhöhter Serumlipoidwerte bei Diabetes mellitus, Nephrosesyndrom, Hypothyreose oder primärer hypercholesterinämischer Xanthomatose.

Bei Kleinkindern harmloser Befund durch die Besonderheiten der Ernährung (Karottenikterus). Es kommt bei längerfristiger Überschreitung der Plasmakarotinoidwerte von 4,0mg/l zu einer Anreicherung von Karotin im Keratin der Haut.

Dies führt zu einer Gelbfärbung von hyperkeratotischen Stellen wie Handflächen, Fußsohlen sowie der Gesichts.  

Lokalisation

V.a. Palmae (Handlinien), Plantae, Gesicht (Konjunktivae frei!), Achseln.

Klinisches Bild

Gelbfärbung der Haut und der Nägel mit Verstärkung an Handflächen und Fußsohlen. Insbes. sind die Handlinien verstärkt angefärbt. Dei Gelbfärbung tritt bei schwieligen Handflächen besonders stark hervor. Die Haut des Rumpfes ist eher blass, das Gesicht nur mäßig gelb verfärbt, perioral verstärkt. Nägel und Haare bleiben frei. Bei Kindern sind neben Handflächen und Fußsohlen die Achselhöhlen udn Gelenkbeugen betroffen.

Histologie

Gelbfärbung der gesamten Epidermis, bes. der Hornschicht.

Differentialdiagnose

Ikterus: Bilirubinerhöhung; Gelbfärbung der Skleren; Lebererkrankungen (z.B.Hepatitis, Leberzirrhose)!

Chrysiasis: Braunfärbung der Haut, lichtbetont! Medikamentenanamnese. 

Argyrie: Schmutzig-Braunfärbung der Haut, lichtbetont! Medikamentenanamnese (Rollkuren). 

Xanthodermie: Gelbverfärbung der Haut als Nebenwirkung einer Mepacrin-Therapie (Antiepileptikum) oder einer Therapie mit Qinacrin bzw. Sorafenib.

Dyschromie durch Medikamente wie: Minocyclin, Amiodaron, Imipramin, Clofazimin, Hydroxychloroquin.

Exogene Dyschromie: Verfärbungen an den Kontaktzonen.

Therapie

Nahrungsumstellung, Abklärung und Behandlung der Grunderkrankung.

Literatur

  1. Pietzcker F et al. (1975) Aurantiasis cutis Baelz--ein wieder modernes Krankheitsbild . Hautarzt 26:137-139. 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024