Hydroxychloroquin

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Antimalariamittel.

Halbwertzeit

52 h

Indikation

Prophylaxe und Therapie der Malaria, Lupus erythematodes, Porphyria cutanea tarda.

Merke! Vor Therapiebeginn Bestimmung der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor Therapie ein negativer Schwangerschaftstest vorliegen und während sowie bis 3 Monate nach der Therapie ein wirksamer Kontrazeptionsschutz erfolgen! Raucher sprechen auf die Behandlung deutlich schlechter an als Nichtraucher!

Dosierung und Art der Anwendung

  • Malariatherapie:
    • Initial 800 mg p.o., dann nach 6, 12 und 24 Std. jeweils 400 mg. In sehr schweren Fällen 5-tägige Behandlung: 2 Tage je 800 mg, 3 Tage je 400 mg.
    • Kinder: Initial 13 mg/kg KG. 6, 12 und 24 Std. später jeweils 6,5 mg/kg KG.
  • Malariaprophylaxe:
    • 2mal 400 mg innerhalb einer Woche vor Reisebeginn oder an 2 aufeinander folgenden Tagen bei Reiseantritt, dann 400 mg 1mal/Woche am gleichen Wochentag bis 4 Wochen nach Exposition fortführen.
    • Kinder: Initial 2mal 6,5 mg/kg KG, dann 6,5 mg/kg KG am gleichen Wochentag.
  • Lupus erythematodes und rheumatoide Arthritis: Initial 400 mg/Tag über 4-8 Wochen, dann 200 mg/Tag und weitere Reduktion je nach Befund.
  • Retikuläre erythematöse Muzinose: 200 mg/Tag über 4 Wochen, 100 mg/Tag weitere 4 Wochen, dann weiteres Ausschleichen.
  • Porphyria cutanea tarda: 100 mg 3mal/Woche.

Unerwünschte Wirkungen

Pustulosis acuta generalisata. S.a.u. Chloroquin.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Behandlung mit Hydroxychloroquin und folgenden Arzneimitteln kann zu Wechselwirkungen führen:

Digoxin: erhöhte Digoxin-Spiegel möglich.

Halofantrin: Verlängerung des QT-Intervalls und erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhythmien möglich

Arrhythmogene Arzneimittel (z. B. Amiodaron): erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhythmien

Ciclosporin: über erhöhte Ciclosporin-Spiegel im Plasma wurde berichtet

Krampfschwelle herabsetzenden Substanzen (z. B. Mefloquin) → Wirksamkeit einiger Antikonvulsiva kann bei gleichzeitiger Anwendung von Hydroxychloroquin beeinträchtigt sein, da Hydroxychloroquin die Krampfschwelle herabsetzen kann

Praziquantel: Chloroquin kann die Bioverfügbarkeit von Praziquantel reduzieren

Agalsidase: theoretisches Risiko einer Hemmung der intrazellulären α-Galactosidase-Aktivität

Phenylbutazon: Wahrscheinlichkeit einer exfoliativen Dermatitis steigt

Hepatotoxische Substanzen (Vorsicht bei Alkohol in großen Mengen) und MAO-Hemmer

Probenecid oder Indometacin: Risiko einer Sensibilisierung und Retinopathie erhöht

Kortikosteroide: Myopathien oder Kardiomyopathien können verstärkt werden

Aminoglykoside: verstärkte neuromuskuläre Blockade möglich

Pyrimethamin/Sulfadoxin: Risiko von Hautreaktionen signifikant erhöht

Folsäureantagonisten (Methotrexat): werden in ihrer Wirkung verstärkt

Ampicillin: Die Resorption von Ampicillin kann vermindert sein

Neostigmin oder Pyridostigmin: Die Wirkung von Neostigmin oder Pyridostigmin kann verringert sein

Antazida: können die Resorption von Hydroxychloroquin vermindern

Cimetidin: kann die Ausscheidung von Hydroxychloroquin verzögern

Präparate

Quensyl

Patienteninformation(en)

Merke! Die Einnahme sollte nach den Mahlzeiten erfolgen.

Literatur

  1. Jewell ML et al. (2000) Patients with cutaneous lupus erythematosus who smoke are less responsive to antimalaria treatment. J Am Acad Dermatol 42: 983-987

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024