Definition
Allgemeine Information
Die Angiogenese ist von erheblicher biologischer und medizinischer Bedeutung. Insbesondere solide Tumoren sind abhängig von einem mitwachsenden Kapillarnetz (Tumor-induzierte Angiogenese oder Angioneogenese). Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor VEGF spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Erhöhte Expression von VEGF ist mit Angiogenese, Malignität, Tumorprogression und damit schlechter Prognose assoziiert.
VEGF-neutralisierenden Antikörper (s.a. Bevacizumab) spielen heute in der Therapie von soliden Tumoren eine wesentliche Rolle. Sie sind beim malignen Melanom in klinischer Erprobung. " Knockout-Mäuse" als Tiermodelle werden in der Tumorforschung häufig eingesetzt und ermöglichen die Weiterentwicklung neuerer Antikörper.
Auch Tyrosinkinasehmmer wie z.B. Imatinib beeinflussen die Angiogenese. Imatinib blockiert spezifisch die Bindungsstelle für ATP an der Tyrosinkinase und hemmt die Übertragung von ATP-Phosphatgruppen auf Tyrosinreste des Substrates. Konsekutiv wird die Signaltransduktion innerhalb der Zellen sabotiert, was in einer Störung der Proliferation, Migration, Invasion und Angiogenese resultiert. Neben VEGF existieren weitere Wachstumsfaktoren, die die Angiogenese regulieren.
1984 wurde erstmals ein Protein ( HGF = "hepatocyte growth factor") detektiert, das ubiquitär von mesenchymalen Zellen exprimiert wird. Den Namen HGF erhielt es, weil es ursprünglich als hepatisch produziertes Mitogen identifiziert wurde.
Hinweis(e)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Bussolini F et al. (1992) Hepatocyte growth factor is a potent angiongenic factor which stimulates endothelial cell motility and growth. J Cell Biol 119: 629-641
- Goldman JM et al. (2003) Chronic myeloid leukemia - advances in biology and new approaches to treatment. N Engl J Med 349: 1451-1464
- Lin EY et al. (2006) Macrophages regulate the angiogenic switch in a mouse model of breast cancer. Cancer Res 66: 11238-11246
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