Allopurinol

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 10.11.2024

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Definition

Urostatikum: Hemmung der Xanthinoxidase (Verminderung der Harnsäuresynthese), dadurch vermehrte Ausscheidung von wasserlöslichen Vorstufen (Xanthin, Hypoxanthin); Feedback-Hemmung der Purinsynthese.

Indikation

Primäre und sekundäre Hyperurikämie, Gichtniere, Uratnephrolithiasis, Enzymdefekt mit Überproduktion von Harnsäure.

Dosierung und Art der Anwendung

Initial 300 mg/Tag oder weniger (Gabe nach dem Frühstück), Dosisanpassung in 2-wöchentlichen Abständen nach Harnsäurespiegel (Ziel: 4-6 mg/dl), Tageshöchstdosis 800 mg/Tag (2 ED); Erhaltungsdosis 200-400 mg/Tag; Dosisreduktion bei Niereninsuffizienz (Schema angepasst an Kreatinin-Clearance).

Unerwünschte Wirkungen

Pruritus, lichenoide und multiforme Exantheme, Urtikaria, GIT-Störungen, Knochenmarksdepressionen. Hypersensitivitätssyndrom (in der Literatur sind insgesamt 100-150 Fälle publiziert) mit generalisiertem Verlauf (Fieber, lichenoide oder multiforme Exantheme, Kopf- und Gliederschmerzen, Hepatitis, Nierenversagen). Cave! Häufig letaler Verlauf (20-30%)! Das Hypersensitivitätssyndrom tritt häufiger bei gleichzeitiger Gabe von Thiaziden und Furosemid auf (s.a.u. toxische epidermale Nekrolyse).

Wechselwirkungen

Azathioprin und 6-Mercaptopurin werden verlangsamt eliminiert, Wirkung von Salicylaten und Antikoagulantien werden verstärkt, Hautausschlag bei Amoxicillin und Ampicillin sind häufiger, Captopril erhöht das Risiko der Leukopenie.

Kontraindikation

Schwangerschaft und Stillzeit.

Präparate

Zyloric®

Weiterführende Artikel (1)

Toxische epidermale Nekrolyse;
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