Uncariae tomentosae radix

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 02.03.2025

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Synonym(e)

Katzenkrallenwurzel

Definition

Uncariae tomentosae radix, auch Katzenkrallenwurzel genannt, ist eine Droge, die in pflanzlichen Arzneimitteln als Zusatztherapie bei einer rheumatoiden Arthritis verwendet wird.

ESCOP-Monographie: unterstützend bei entzündlichen Erkrankungen, z.B. rheumatoider Arthritis.

HMPC: nicht gesicherte Wirkung.

Kommission E: nicht bearbeitet.

Erfahrungsheilkunde: in Peru: Arthritis, Gastritis, Krebs, Hauterkrankungen, desweiteren als adjuvante Therapie bei Gehirntumoren, Leukämie und AIDS eingesetzt.
In Deutschland und Österreich: als Immunstimulans (Kapsel, Tropfen, Salben) bei Infekten durch Schwäche des körpereigenen Abwehrsystems. Desweiteren allergische Erkrankungen, Heuschnupfen, Virusinfekte, z. B. Herpes zoster, rheumatische Erkrankungen,  Autoimmunerkrankungen, Adjuvans bei malignen Tumorerkrankungen. Hier ist die Wirksamkeit noch nicht ausreichend gesichert.

Katzenkralle kann, nach einigen Untersuchungen, bei Krebspatienten die Lebensqualität verbessern (siehe Sutherlandia frutescens - Ballonerbse). Ein Einfluss der Katzenkralle gegen Krebszellen ist nur in Laborversuchen bestätigt worden. Es sind auch Studien zu finden, die weder eine Wirkung gegen Krebszellen noch eine Verbesserung der Nebenwirkungen in der Krebstherapie bestätigen können. Die Katzenkralle zur begleitenden Krebstherapie wird daher zur Zeit recht kontrovers diskutiert. Weitere, seriöse Studien müssen folgen.

Inhaltsstoffe

Uncariae tomentosae radix enthält 6 stereoisomere pentazyklische (u.a. Pteropodin, Mitraphyllin) und 4 tetrazyklische Oxindol-Aklaloide (bis zu 2 %). Weitere Inhaltsstoffe sind Chinovasäurederivate, Ursol- und Oleanolsäurederivate, Phytosterole (beta-Sitosterol, Sigmasterol), Flavonoide, Catechingerbstoffe und Procyanidine.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Uncariae tomentosae radix wird bei einer rheumatoiden Arthritis, Rheuma und bei Magengeschwüren verwendet. In Peru wird sie zusätzlich als adjuvante Therapie bei Gehirntumoren, Leukämie und AIDS eingesetzt.

Dosierung

3 x täglich 20 mg eines Trockenextraktes, bei Teezubereitungen 3 bis 4 x täglich 1 EL.

Unerwünschte Wirkungen

Es kann zur Obstipation, Erhöhung der Harnsäurewerte und Herz-Kreislauf-Beschwerden kommen.

Kontraindikation

Nicht geeignet für Kinder < 3 Jahre; keine Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit.

Aufgrund der vorliegenden Studien und Erfahrungsberichte kann zu weiteren Kontraindikationen keine Aussage gemacht werden.

Hinweis(e)

Uncaria tomentosa sollte nicht mit Uncaria guianensis verwechselt werden.
Auch im Internet angebotene Katzenkrallenprodukte sollten vorsichtig betrachtet werden. Viele dieser therapeutischen Versprechen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Schilcher H (2016) Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag (2016) München, S. 181 f.
  2. https://www.awl.ch/heilpflanzen/uncaria_tomentosa/katzenkralle.htm
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