Tee, schwarzer

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Black Tea; Camellia sinensis; Schwarztee; Theae nigrae folium; Thea nigra; Thea sinensis

Definition

Getrocknete Blätter des Teestrauchs (Camellia sinensis). Der bis zu 15 m hoch wachsende Strauch ist in der südlichen Hemisphäre beheimatet. Er wird v.a. in vielen Ländern Asiens, z.B. China, Indonesien und Sri Lanka als Kulturpflanze angebaut und auch aus diesen Ländern exportiert. Bedeutsam ist der Gehalt an Koffein und in geringen Mengen auch von Theobromin und Theophyllin, Stoffen, die zu den Methylxanthinen zählen und in verschiedenen Bereichen der Medizin als Arzneimittel eingesetzt werden.

Wirkungen

Am bedeutsamsten ist die Verwendung von Theophyllin als Mittel gegen Asthma. Koffein, identisch mit dem Thein, hat eine anregende und leicht harntreibende Wirkung. Lässt man den Tee nur 2 Minuten ziehen, enthält der fertige Tee in erster Linie die Methylxanthine und hat damit eine anregende Wirkung. Weitere Inhaltsstoffe von schwarzem Tee sind Gerbstoffe, die erst bei einem etwa zehnminütigen Teeaufguss aus den Blättern herausgelöst werden. Der so hergestellte Tee eignet sich dann aufgrund seines bitteren Geschmackes nicht mehr als Genussmittel, kann aber zu Umschlägen verwendet werden.

Anwendungsgebiet/Verwendung

  • Schwarzteeauflagen oder -umschläge werden bei akuten bis chronischen Ekzemen additiv zu einer Salbentherapie empfohlen.
  • Anleitung: 1 Essl. oder 2 Beutel Schwarztee auf 0,5 l Wasser, 15 Min. kochen, abseihen, abkühlen lassen, dann mehrmals täglich als Auflage oder Umschlag anwenden, am besten über die mit Creme/Salbe behandelte ekzematöse Stelle geben (= fett- feucht). Aufgrund des stark austrocknenden Effektes sollten Schwarzteeumschläge nicht direkt auf unbehandelter Haut angewendet werden. Keine aromatisierten Tees verwenden.

 

Hinweis(e)

Es gibt ernstzunehmende Hinweise, dass der mehrjährige regelmäßige Konsum von Schwarz- und Grüntee (> 40 Jahre Teetrinken; 2 Tassen und mehr pro Tag) das Karzinomrisiko signifikant reduziert (s.u. Karzinom, spinozelluläres).

 

Schwarztee hat keine allergene Potenz- im Gegensatz zu den ebenfalls gerne eingesetzten Umschlägen mit Kamillentee oder Eichenrinde.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Kraft K (2007) Erkrankungen der Haut. Zschr Phytotherapie 28: 76-78
  2. Rees JR et al. (2007) Tea consumption and basal cell and squamous cell skin cancer: results of a case-control study. J Am Acad Dermatol 56: 781-855

Weiterführende Artikel (1)

Plattenepithelkarzinom der Haut;
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024