Synonym(e)
Definition
Das hepatosplenische T-Zell-Lymphom ist ein seltenes (<1% der Non-Hodgkin-Lymphome) klinisch aggressiv verlaufendes, systemisches T-NHL, welches von zytochemischen T-Zellen, meist von gamma/delta-T-Zellen abstammt (Li Yet al. (2021). Bis zu 20% der Lymphome sind mit chronischer Immunsuppression assoziiert (Pro B et al. 2020).
Manifestation
Das Durchschnittsalter der Patienten beträt 38 Jahre (16-60 Jahre) (Wang Q et al. 2021)
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Klinisches Bild
Patienten mit hepatosplenischem T-Zell-Lymphom weisen in der Regel B-Symptome und Zytopenien auf, die zunächst auf eine akute Leukämie hindeuten können. Auch ein hämatophagozytisches Syndrom kann auftreten (Pro B et al. 2020). Die Patienten weisen eine extranodale Erkrankung mit Beteiligung von Milz, Leber und Knochenmark auf; eine Lymphadenopathie oder leukämische Ausschwemmung ist in der Regel nicht vorhanden (Yabe M et al. 2018). Bei Routinelaboruntersuchungen finden sich häufig eine erhöhte Laktatdehydrogenase (71,4 %), Leberfunktionsstörungen (42,9 %) sowie ein vermindertes Fibrinogen (35,7 %) (Wang Q et al. 2021).
Histologie
Morphologisch handelt es sich um ein sinusoidal wachsendes monomorphes Infiltrat aus mittelgroßen Zellen mit blassem Zytoplasma.
Der Immunphänotyp der Tumorzellen ist CD3+,CD5-,CD8-, CD4-,CD56+.
Die Zellen sind positiv für den T-Zell-Rezeptor γδ negativ Granzyme B sowie meist negativ für TCR alpha/beta (αβ).
Es wurden Genmutationen in onkogenen Signalwegen identifiziert, die wahrscheinlich an der Pathogenese beteiligt sind (und Ziele für die Therapie sein könnten). Die häufigsten Chromosomenaberrationen, die mit HSTCL assoziiert sind, sind Isochromosom 7q und Trisomie 8, und die meisten Fälle weisen Mutationen in Genen auf, die an der Chromatinmodifikation oder dem JAK-STAT-Signalweg beteiligt sind. So finden sich Mutationen in STAT3 oder STAT5B (Aktivierung des JAK-STAT-Signalwegs), Mutationen in SETD2, IN080 und ARID1 (diese sind an der Chromatinmodifikation beteiligt).
Therapie
Derzeit gibt es keinen einheitlichen Behandlungsstandard für HSTCL-Patienten, obwohl in mehreren Studien positive Effekte durch die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation heruasgestellt wurde (Yabe M et al. 2018).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Belhadj K et al.(2003) Hepatosplenic gammadelta T-cell lymphoma is a rare clinicopathologic entity with poor outcome: report on a series of 21 patients. Blood 102: 4261-4269.
- Domm JA et al. (2005) Allogeneic bone marrow transplantation for chemotherapy-refractory hepatosplenic gammadelta T-cell lymphoma: case report and review of the literature. J Pediatr Hematol Oncol 27: 607 -- 610.
- Konuma T et al. (2007) Allogeneic stem cell transplantation for hepatosplenic gammadelta T-cell lymphoma. Leukemia Lymphoma 48: 630-632.
- Li Yet al. (2021) Survival Analysis of Hepatosplenic T Cell Lymphoma: A Population-Based Study Using SEER. Int J Gen Med 14:8399-8411.
- Pro B et al. (2020) Hepatosplenic T-cell lymphoma: a rare but challenging entity. Blood 136: 2018-2026.
- Wang Q et al. (2021) Clinical features and treatment outcomes of 14 patients with hepatosplenic γ δ T-cell lymphoma. J Cancer Res Clin Oncol. 147:3441-3445.
- Yabe M et al. (2018) Hepatosplenic T-cell Lymphoma: a review of clinicopathologic features, pathogenesis, and prognostic factors. Hum Pathol. 74:5-16.
Verweisende Artikel (1)
SETD2-Gen;Weiterführende Artikel (10)
ARID1A-Gen; CD3; CD4; CD5; CD56; CD8; JAK-STAT-Signalweg; SETD2-Gen; STAT3-Protein; STAT5B-Gen;Disclaimer
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