Alkalische Phosphatase
Synonym(e)
Definition
Zu den Hydrolasen zählende Enzymgruppe, die aus Nukleotiden, Phosphatiden und Zuckerphosphorsäuren die veresterte Phosphorsäure abspalten. Alkalische Phosphatasen sind im alkalischen Milieu wirksam. Die Serum- und Plasma-Gesamtaktivität der alkalischen Phosphatasen ergibt sich aus der Summe der Einzelaktivitäten von 17 versch. Isoenzymen (z.B. Leber-AP, Knochen-AP, Plazentza-AP, Dünndarm-AP).
Allgemeine Information
Die verschiedenen Formen der AP werden von 4 Genenkodiert. Drei Gene kodieren die gewebespezifische Isoenzyme Dünndarm-AP, Plazenta-AP und Keimzell-AP, das 4. Gen das gewebeunspezifische Isoenzym, das v.a. in Leber, Knochen und Nieren vorkommt. Durch posttranslationale Modifikationen entstehen hieraus Leber –AP, Knochen-AP und Nieren-AP. Die Aktivität im Normalserum ist v.a. auf das Leber-und Knochenenzym zurückzuführen.
Hinweis(e)
Normwerte:
- Frauen: 35 - 104 U/l
- Männer: 40 - 129 U/l
- Kinder und Jugendliche: physiologisch deutlich höher und altersabhängig (30-390 U/l).
Pathologisch erhöht: Morbus Hodgkin, Nierenzellkarzinom, paraneoplastisch bei einem Bronchialkarzinom, Akromegalie, Rachitis, Cholestase (zusammen mit Bilirubin, GGT, Cholestaseparameter), Leberzellnekroseparameter (zusammen mit GOT, GPT, GLDH) Osteomalazie, Morbus Paget, Hyperparathyreoidismus, Knochentumoren, Knochenmetastasen
Falsch hohe Werte: Medikamente (Allopurinol, Carbamzepin, Cotrimoxazol, Cyclophosphamid, Erythromycin, Goldpräparate, Oxacillin, Methotrexat, Oxacillin, Rifampicin, Sulfasalazin).
Pathologisch erniedrigt: Vitamin-D-Intoxikation, perniziöse Anämie, Hypothyreose, Malassimilation. Morbus Wilson, Proteinmangel (Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom)
Literatur
Neumeister B (2018) Schilddrüsenhormone. In: Neumeister B et al. (Eds) Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier GmbH S. 87-89