Protein C-Mangel (hereditärer) D68.5

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Erstbeschreiber

Eine Protein-C-Störung wurde erstmals 1981 von Griffin et al. beschrieben.
 

Definition

Heterozygote oder homozygote Mutation des Protein C-Gens mit einer Defizienz bzw. einem Mangel an Protein C.  Protein C ist eine Vitamin-K-abhängige Protease, die in der Leber gebildet wird.

Zusammen mit einem Coenzym, dem Protein S, wird das Protein-C-/Protein-S-System über den Thrombin-Thrombomodulin-Komplex in einer negativen Feedback-Reaktion aktiviert und hemmt die aktivierten Faktoren V und VIII (Va, VIIIa) durch proteolytische Spaltung. Damit nimmt das Protein-C-/Protein-S-System eine Schlüsselstellung in der Hemmung der Hämostase ein, denn mit dieser Aktion kontrolliert es die Aktivierung von Faktor X zu Xa und damit von Prothrombin zu Thrombin.
 

Einteilung

Unterschieden werden beim angeborenen Protein-C-Mangel eine heterozygote und eine homozygote Form. Es sind über 160 Mutationen des Protein-C-Gens beschrieben worden. Die meisten Mutationen sind Missense-Mutationen, die zum Austausch einzelner Aminosäuren führen und damit zum Typ-I-Defekt.

Bei der Analyse der Protein-C- und Protein-S-Defekte wird zwischen der Proteinkonzentration und der Proteinaktivität unterschieden.

  • Typ I: Bei einem solchen Mangel ist durch eine Synthesestörung sowohl die Konzentration als auch die Aktivität vermindert.
  • Typ II: In diesem Fall liegt die Protein-Konzentration im Normbereich. Die biologische Aktivität ist deutlich vermindert.

Bei den hereditären Mangelzuständen wird unterschieden zwischen der homozygoten oder einer heterozygoten Form. Bei der homozygoten Form liegt die Protein-C-Aktivität unter 1%. Klinisch imponiert dies beim Neugeborenen schon durch eine Purpura fulminans, die mit dem Leben nicht vereinbar ist.
Bei der heterozygoten Form liegen überwiegend Erkrankungen vom Typ I vor, also eine Verminderung der Protein-Konzentration. Die Protein-C-Aktivität liegt bei 50% der Norm.

Vorkommen/Epidemiologie

Die Inzidenz des Protein-C-Mangels liegt bei 1,3 % der Bevölkerung. Bei Patienten mit rezidivierenden Phlebothrombosen lässt sich ein Protein-C-Mangel in 5-8% nachweisen.

Literatur
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  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 217ff.

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Proteasen;

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