Synonym(e)
Definition
Calcium-bindende Proteine mit einer Molekülmasse von 9-13 kDa, die eine Vielzahl unterschiedlicher zellulärer Prozesse beeinflussen. Zu den S100 Proteinen gehören mindestens 25 Mitglieder, die in unterschiedlichsten Zelltypen exprimiert werden:
- S100B: in Astrozyten, Adipozyten, Melanozyten und Chondrozyten.
- S100A1: in Kardiomyozyten, in Zellen der Speicheldrüsen, in Nieren- und Muskelzellen, in Nervenzellen des Hippocampus.
- S100A6: in Bindegewebszellen und Muskelzellen.
- S100A8 und S100A12: in erster Linie in Phagozyten. Die Serumkonzentration korreliert mit der Aktivität entzündlicher Erkankungen.
- S100A9: Screeningparameter für das Prostatakarzinom.
- S100A15: In der normalen Epidermis wird S100A15 von basalen und differenzierten Keratinozyten, Melanozyten und Langerhans-Zellen der Epidermis exprimiert. Innerhalb der "Pilosebaceous Unit" findet sich S100A15 in der inneren und äußeren Wurzelscheide und in der Basalschicht der Talgdrüse. In der Dermis wird S100A15 von dendritischen Zellen, glatten Muskelzellen, Endothelzellen und Fibroblasten zur Steuerung der Geweberegeneration produziert.
Hinweis(e)
In der Dermatohistologie werden S100-Antikörper häufig eingesetzt. Auf Grund der geringen Größe der S100-Proteine ist eine Formalinfixierung zur Darstellung im Gewebe notwendig. Aus Kryostatschnitten und unzureichend fixiertem Gewebe kann es herausgewaschen werden. Die S100-Färbung kann nukleolär oder zytoplasmatisch sein. S100 markiert: Melanozyten und Naevuszellen, Langerhans-Zellen, Schwann-Zellen, Myoepithelien, Knorpelzellen u.a. es ist der wichtigste Mrker bei desmoplastischen melanozytären Markern.
S100 i.S (Melanomscreening): bei malignen Melanomen findet sich häufig auch dann noch eine S100-Positivität, wenn andere melanozytäre Marker auf Grund einer fortschreitenden Entdifferenzierung nicht mehr gebildet werden. Speicheldrüsentumoren und Tumoren der ekkrinen Schweißdrüsen zeigen häufig ebenfalls eine Expression von S100.
Merke! Für das Melanomscreening sind weniger die Absolutwerte als die Verlaufsschwankungen von Bedeutung.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Hantschke M et al. (2016) Immunhistologische Techniken. In: L. Cerroni et al. Histopathologie der Haut. Springer Verlag Berlin-Heidelberg S. 33.
- Sedagath F et al. (2008) S100 protein family and its application in clinical practice. Hippocratia 12: 198-204