Pigment

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Pigment (von lat. pigmentum Farbe, Schminke) bezeichnet im engeren medizinischen Sinn in der Medizin, die (endogenen) farbgebenden Substanzen, die in menschlichen Zellen und Geweben, besonders der Haut und der Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel) gelöst oder in Knötchenform vorkommen. 

Beim Menschen stellen die Melanine, das Hämoglobin und sein Abkömmling das Hämosiderin, sowie die Gallenfarbstoffe die wichtigsten endogenen Pigmente dar. Sie definieren in ihrer Zusammensetzung und Dichte, zusammen mit der Hautdurchblutung, die individuelle Hautfarbe.

Einteilung

Grundsätzlich können (im medizinisch-kosmetischen Bereich) Pigmente in:

  • biogene Pigmente und
  • nicht-biogene technische Pigmente

unterteilt werden.

Biogene Pigmente sind farbgebende Verbindungen, die die physiologische Hautfarbe des Menschen bestimmen oder diese künstlich verändern.

Nicht-biogene, technische Pigmente sind fein dispersierte (in einem Medium unlösliche) organische (z.B. saure Farbstoffe als unlösliche Metallsalze) oder auch anorganische Farbstoffe (z.B.Titandioxid).   

Biogene Pigmente können in endogene biogene Pigmente und exogene biogene Pigmente unterteilt werden.  

  • Endogene biogene Pigmente sind Melanin, Hämoglobin, Myoglobin, Lipofuscin, Biliverdin, Bilirubin, und Hämosiderin (s.a. unter Hyperpigmentierung).
  • Exogene biogene Pigmente gelangen von außen in den Körper. Exogene biogene Pigmente sind z.B. Kohlenstaub, Metallstaub, Tusche (z.B. durch Tätowierung in die Haut eingebracht) und z.B. die oral aufgenommenen Carotinoide oder bestimmte Medikamente (z.B. Amiodaron -s.a. Amiodaron-Hyperpigmentierung).

Nicht.biogene, technische Pigmente sind fein dispersierte, in einem Medium unlösliche, organische (z.B. saure Farbstoffe als unlösliche Metallsalze) oder anorganische Farbstoffe (z.B. Titandioxid, Eisenoxide, Zinkoxide), dei auf dei Haut aufgebracht werden und dadruch einen Farbeffekt hervorrufen. Sie werden für kosmetische Anwendungen genutzt (Schminken, sonstige dekorative Kosmetika wie Lippenstifte, Make-ups).        

Im engeren medizinischen Sprachgebrauch wird der Begriff Pigmentierung für eine durch Melanin hervorgerufene (melanotische) Färbung (braun-schwarzbraun) von Haut oder Schleimhaut verwendet.  

  • physiologische (melanotische) Pigmentierung = Hautbräunung
  • pathologische (melanotische) Pigmentierung (Hyperpigmentierung)

Das Gegenteil einer Hyperpigmentierung ist eine (pathologische) Depigmentierung.

Ätiologie

An der genetischen Steuerung der melanozytären (melanotischen) Pigmentbildung sind > 150 Gene beteiligt. Gendefekte können an jeder Stelle der Kaskade Störungen hervorrufen. Sie werden hervorgerufen durch:
  • Veränderung der Melanozytenzahl
  • inadäquate Melaninsynthese
  • Defekte der Reifung, Transport oder Transfer von Melanosomen.

Hinweis(e)

Die normale Hautfarbe wird vorwiegend durch den Gehalt an Melaninpigment bestimmt (s.u. Melanin).

Literatur
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  1. Giehl K et al. (2010) Genetisch bedingte Pigmentstörungen. Hautarzt 61:567-577.
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