Oxalactame

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Beta-Laktamase-Hemmstoffe

Definition

ZU den Oxalactamen wird eine Gruppe von Antibiotika gezählt die konvalent an β-Laktamasen binden und deren enzymatische Aktivität irreversibel hemmen (β-Laktamase-Hemmstoffe). Ihre Hemmwirkung betrifft insbesondere plasmid-kodierte β-Laktamasen. Gegen chromosomal kodierte β-Laktamasen wirken sie nur begrenzt.     

β-Laktamase-Hemmstoffe haben selbst keine antibakterielle Wirksamkeit und müssen somit stets mit einem β-Laktam-Antibiotikum kombiniert werden. Durch die selektive Unterdrückung der β-Laktamasen erhöhen sie die Potenz der Kombinationspartner und erweitern deren Wirkspektrum um β-Laktamase produzierende Keime wie Staphylokokken, Moraxella catarrhalis, Bacteroides fragilis, Haemophilus influenzae und viele Enterobakterien (Noguchi JK et al. 1988).  

Anwendungsgebiet/Verwendung

Sulbactam ist frei mit jedem β-Laktam-Antibiotikum kombinierbar. Clavulansäure und Tazobactam hingegen haben feste Kominationspartner (Amoxicillin und Piperacillin). Die Kombination von  Tazobactam und Piperacillin hat das breiteste Wirkspektrum aller Penicilline. Penicillin-resistente Pneumokokken und MRSA-Keime werden in diesen Kombinationen nicht empfindlicher gegen Penicilline.

Unerwünschte Wirkungen

Gastrointestinale UAW:

Clavulansäure/Amoxicillin  führt mit einer Häufigkeit von 1:15.000 -1:10.000 zu hepatozellulär-toxischen Wirkungen, die zu einer schweren cholestatische Hepatitis führen können.

  • Durchfallsymptomatik
  • schwere Durchfälle ( pseudomembranöse Enterokolitis)

Dermatologische UAW:

Hämatologische UAW:

  • Eosinophilie

Nephrogene UAWs:

  • Interstitielle Nephritis (selten)

Hinweis: Mukoviszidose-Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, sind häufiger von Fieber und Exanthemen betroffen.

Kontraindikation

Pencillinallergie

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Graefe KH et al. (2016) Antibakterielle Wirkstoffe. In: Graefe KH et al. (Eds) Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart S.578-579
  2. Noguchi JK et al. (1988) Sulbactam: a beta-lactamase inhibitor. Clin Pharm 7:37-51.
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024