Synonym(e)
Definition
Durch Bartonella bacilliformis hervorgerufene, nur in Südamerika vorkommende Erkrankung mit biphasischem Verlauf, die sich zunächst als akute, schwer verlaufende fieberhafte hämolytische Anämie manifestiert (sog. Oroyafieber), in einem späteren Stadium als chronische lokalisierte oder auch disseminierte Hauterkrankung mit warzenähnlichen, an das Kaposi-Sarkom erinnerende angiomatösen Effloreszenzen (Verruga peruana oder Peru-Warzen). S.a.u. Bartonellosen.
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Erreger
Bartonella bacilliformis ist ein kleines, pleomorphes, peritrich begeißeltes Stäbchenbakterium mit ausgeprägtem Tropismus für menschliche Erythrozyten. Übertragung durch die Sandfliege Lutzomya verrucarum. Da die Sandfliege ausschließlich in Gebirgstälern oberhalb von 800-3000 m in Peru, Ecuador und Kolumbien vorkommt, ist die Krankheit auch nur dort verbreitet.
Vorkommen/Epidemiologie
Manifestation
Klinisches Bild
Oroyafieber: Nach einer Inkubationszeit von 15-40 Tagen Auftreten von hohem intermittierendem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl, Lymphknoten-, Leber-, Milzschwellung, rasch progredienter hämolytischer Anämie (durch Zerfall der von Bakterien befallenen Erythrozyten).
Verruga peruana: Nach überstandenem Oroyafieber tritt in einem zweiten Stadium der Erkrankung eine Eruption multipler, derber, roter Plaques und Papeln sowie weicher, angiomatöser, subkutaner, 1-2 cm großer Knoten an den Extremitätenstreckseiten und im Gesicht auf. Diese ulzerieren leicht, wandeln sich in verruköse Papeln um und heilen schließlich narbenlos ab.
Merke! Oroyafieber und Verruga peruana können auch isoliert auftreten.
Histologie
Die Verruga peruana zählt zu den bakteriell induzierten lobulären Hämangiomen. In den Spätstadien ähnelt das Bild einem Granuloma pyogenicum mit lockerem Stroma und lobulär gruppierten kapillären Gefäßen.
Diagnose
Komplikation(en)
Interne Therapie
Bei Verdacht sofort mit Antibiotikatherapie beginnen. Behandlung mit Tetracyclin (z.B. Tetracyclin Wolff) 4mal/Tag 500 mg p.o. oder Ampicillin (z.B. Ampicillin ratiopharm) 3mal/Tag 0,5-5,0 g i.v. als Kurzinfusion, auch Penicillin G 4mal/Tag 1 Mio. IE als Kurzinfusion oder Streptomycin (z.B. Streptomycin Grünenthal) 1mal/Tag 1 g als Kurzinfusion sind wirksam.
Alternativ: Erythromycin (z.B. Erythromycin ratiopharm): 4 mal/Tag 500-1000 mg p.o. oder i.v.
Operative Therapie
Nachsorge
Hinweis(e)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (5)
Bazilläre Angiomatose ; Carrión-Krankheit; Hämangiom glomeruloides; Peru-Warze; Verruga peruana;Disclaimer
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