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Eosinophile Fasziitis M35.4
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Seltene, akut einsetzende, Sklerodermie-ähnliche (oder zugehörige) Erkrankung mit teigig-ödematösen, roten Schwellungen und Indurationen der Extremitäten in Verbindung mit ausgeprägter Bluteosinophilie, CRP-Erhöhung und Hypergammaglobulinämie unklarer Genese (Wahrscheinlich dem Formenkreis der zirkumskripten Sklerodermie zuzuordnendes Krankheitsbild).
Große klinische Ähnlichkeit besteht mit dem 1989 erstmals beschriebenen, nach Tryptophaneinnahme auftretenden " Eosinophiles-Myalgie-Syndrom" sowie dem " Toxischen-Öl-Syndrom" nach Genuss von verunreinigtem Speiseöl.
Ätiopathogenese
Manifestation
Lokalisation
Klinisches Bild
Plötzliches Auftreten initial teigiger, schmerzhafter, roter Schwellungen mit rasch nachfolgenden, holzartigen Indurationen tiefer Gewebeanteile. Die Venen erscheinen eingesunken (negative Venenzeichnung).
Im Vordergund der Veränderungen stehen die Faszienindurationen, wobei die sklerosierende Entzündung auch auf das subkutane Fettgewebe und die unteren Dermisanteile übergreifen kann. Klinisch typisch für die Erkrankung (auch in Abgrenzung zur systemischen Sklerodermie) ist die leichte Verschiebbarkeit der Haut über den tiefen, holzartig festen Sklerosierungszonen. Finger und Zehen bleiben unbeteiligt.
Häufig Ausbildung von Gelenkkontrakturen und Karpaltunnelsyndrom. Gelegentlich Begleitarthralgien, Myositiden, Parästhesien der Finger. Keine Beteiligung innerer Organe, kein Raynaud-Phänomen.
In den letzten Jahren sind weitere assoziierte Erkrankungen beschrieben worden: Hashimoto-Thyreoiditis, Mitbefall von Lunge, Ösophagus, Myokard, Niere, Kolon und ZNS. Assoziationen mit Mamma- oder Prostatakarzinom.
Labor
Histologie
Merke: Zur histologischen Sicherung ist eine tiefreichende und ausreichend große Exzsionsbiopsie notwendig.
Deutliche Verdickung und Sklerosierung der Faszie; teilweise ragen fibrotische Stränge in das darüberliegende subkutane Fettgewebe hinein. Verschieden stark augeprägtes lymphoplasmozelluläres Infiltrat, evtl. mit unterschiedlich dicht ausgebildeter Infiltration von Eosinophilen. Mitbeteiligung des Muskels mit Degeneration der Muskelfasern ist möglich.
Direkte Immunfluoreszenz
Diagnose
Differentialdiagnose
Klinisch:
- Systemische Sklerodermie: Raynaud-Phänomen, Akrosklerose, keine Bluteosinophilie
- Dermatomyositis: heliotropes Exanthem, keine tiefreichende Sklerosierungen
- Nephrogene systemische Fibrose: meist bei niereninsuffizienten Patienten mit nach Anwendung Gadolinium-haltiger Kontrastmittel.
- Dermatoliposklerose: nur Unterschenkelbefall, eminent chronisch, stets CVI
Externe Therapie
Bestrahlungstherapie
Interne Therapie
Mittel der Wahl sind Glukokortikoide in mittlerer Dosierung wie Prednisolon 1 mg/kg KG/Tag. Prompte Rückbildung der Entzündungszeichen wird erwartet, Indurationen bleiben länger bestehen. Bei Progredienz der Symptome Dosiserhöhung der Glukokortikoide bis auf 100 mg/Tag. Entsprechend des klinischen Befundes langsame Reduktion auf möglichst niedrige Erhaltungsdosis.
Ggf. Kombination mit Azathioprin (z.B. Imurek) 1-2 mg/kg KG/Tag (Einsparung der Glukokortikoide!). Therapieversager sowie Spontanremissionen sind bekannt.
Weitere immunmodulatorische Systemtherapeutika können ergänzend eingesetzt werden: Cyclophosphamid, Methotrexat, Chloroquin. Positive Einzelergebnisse wurden unter extrakorporaler Photopherese und Interferon alfa beschrieben.
Verlauf/Prognose
Literatur
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