Toxisches Öl-SyndromT65.3
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Tabuenca 1981
Definition
Vorkommen/Epidemiologie
Ätiopathogenese
Manifestation
Akute Phase: Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen.
Chronische Phase: Frauen sind 6 bis 10mal häufiger als Männer betroffen.
Klinisches Bild
Akute Phase: 7-10 Tage nach dem Verzehr Fieber, Dyspnoe durch interstitielle Pneumonie und Lungenödem, gastrointestinale Beschwerden.
Subakute Phase: Nach ca. 2 Monaten unspezifische pruriginöse Hautveränderungen, makulopapulöse oder urtikarielle Erytheme, Arthralgien, Myalgien.
Chronische Phase: Ab dem 4. Monat, bei 10-15% der Patienten neuromuskuläres Syndrom mit Sklerodermie-artigen oder poikilodermatischen Hauterscheinungen. Weiterhin können Livedo reticularis, Raynaud-Syndrom, Sjögren-Syndrom, Karpaltunnel-Syndrom, Dysphagie oder pulmonaler Hochdruck auftreten.
Labor
Eosinophilie (>1000 Tellen/mm3). IgE-Erhöhung. In 35-80% der Fälle sind ANA positiv.
Differentialdiagnose
Therapie
Symptomatische physikalische und externe Therapie (s.a. Sklerodermie, progressive systemische), kausale Therapie unbekannt. Bei ausschließlichem Vorliegen sklerotischer Hautveränderungen (ohne systemische Mitbeteiligung) Phototherapie mit UVA1 (20 J/cm2, über 6–8 Wochen, 4mal/Woche) oder PUVA-Bad-Therapie.
Bei systemischer Beteiligung Procedere wie bei progressiver systemischer Sklerodermie.
Verlauf/Prognose
Literatur
- Bell S et al. (1992) Das Toxische-Öl-Syndrom (toxic oil syndrome) - ein Beispiel einer exogen induzierten Autoimmunerkrankung. Hautarzt 43: 339–343
- Sanchez-Porro Valades P et al. (2003) Toxic oil syndrome: survival in the whole cohort between 1981 and 1995. J Clin Epidemiol 56: 701-708
- Hubbard V et al. (2003) Scleromyxoedema-like changes in four renal dialysis patients. Br J Dermatol 148: 563-568