Definition
Ubiquitäre antimikrobielle Peptide mit Funktion als "endogene Antibiotika". Vorkommen in allen tierischen Organismen und Pflanzen.
Defensine gehören ebenso wie Cathelicidine zu den antimikrobiellen Peptiden, die eine wesentliche Rolle bei der angeborenen Immunität spielen.
Beim Menschen sind bisher 10 Defensine beschrieben worden. Beta-Defensin-2 (HBD-2) und das humane Beta-Defensin-3 (HBD-3) sind in der Haut gebildete Defensine, die eine breite Wirksamkeit gegenüber Bakterien und Hefen aufweisen. Die Peptide werden nur "bei Bedarf" produziert.
Allgemeine Information
Defensine bestehen aus 33-47 Aminosäuren und haben 3 intramolekulare Disulfidbrücken.
Die Expression von Defensinen erfolgt über NOD-Rezeptoren.
Zahreiches Vorkommen auf Haut- und Schleimhautoberflächen von Säugetieren.
Granulae neutrophiler Granulozyten bestehen bis zu 30% aus Defensinen.
Körpereigene Produktion von Defensinen steigt bei Entzündungsreaktionen an.
Vermuteter Wirkungsmechanismus: Defensine haben sehr viele kationische und hydrophobe Aminosäurereste. Die positiven Ladungen reagieren mit negativ geladenen Phospholipid-Gruppen der externen Bakterienzellmembran. Ein sog. elektrostatischer "Peptid-Teppich" wird durch diese Anziehungskräfte induziert, dieser führt zur Porenbildung in der Membran und schließlich zu deren Zerstörung.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Rieg S et al. (2006) Generation of multiple stable dermcidin-derived antimicrobial peptides in sweat of different body sites. J Invest Dermatol. 126: 354-365
- Wehkamp J et al. (2007) Defensins and cathelicidins in gastrointestinal infections. Curr Opin Gastroenterol 23: 32-38