Cimikose T00.9

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 22.12.2024

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Synonym(e)

Bedbugs; Bettwanzen; Bettwanzenstiche; Cimex lectularis; Cimicosis; Pigeon bugs

Definition

Durch Stiche blutsaugender Wanzen (Cimex lectularis/Bettwanzen, Cimex columbarius /Taubenwanzen, sehr selten - Oeciacus hirundinis/Schwalbenwanzen) hervorgerufene, heftig juckende, Hauterscheinungen. Heutzutage in Deutschland wieder zunehmend anzutreffen. zu den begünstigenden Faktoren gehören eine zunehmende Reisetätigkeit, der florierende internationale Handel, das gesunkene Bewusstsein der Bevölkerung, unzureichende Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und die zunehmende Resistenz der Bettwanzen gegen Insektizide (Egg M et al. 2024). 

Ätiopathogenese

Bettwanzen nisten v.a. in dunklen Ritzen von Möbeln, Wänden, hinter Bildern in verwahrlosten Räumen und suchen nachts den Menschen auf, z.B. durch herabfallen lassen von der Decke. Das mit dem Biss eingespritzte Speichelsekret ruft eine zunächst urtikarielle, später papulöse Hautreaktion hervor.

Lokalisation

Typischerweise an unbedeckten Körperteile. 

Klinisches Bild

Gruppiert stehende (fußstapfenartige- lineare Stichstraßen -  die aus 3-5 Bissen bestehen - sie werden auch als Frühstück-Mittagessen und Abendessen bezeichnet - die Lästlinge treffen bei den ersten Stichen nicht immer ein Blutgefäß sodass sie weiterwandern), bis 0,5 cm große, heftig juckende, hellrote Quaddeln, Papeln oder Plaques mit zentraler, punktförmiger, hämorrhagischer Stichstelle. Im Laufe von Tagen Umwandlung in stärker indurierte, weiterhin unterschiedlich stark juckende Papeln oder Plaques, evtl. Blasenbildungen. Gelegentlich entstehen auch Pusteln. Das im Wanzenspeichel vorkommende Nitrophorin scheint ein wichtiges Allergen darzustellen. 

Phänomen des Repetierens: Mitreaktion alter Läsionen beim Auftreten neuer Stiche. Abnahme der Intensität der Hauterscheinungen bei wiederholtem Befall.

Die Hautveränderungen können bis zu 10 Tage persistieren.

Differentialdiagnose

Flohstiche (bedeckte Hautareale).

Therapie

Lokal mit Lotio alba oder ggf. Glukokortikoiden wie Triamcinolon-Creme R259 , bei starkem Pruritus peroral applizierte Antihistaminika wie Desloratadin (z.B. Aerius 1-2 Tbl./Tag p.o.).

Therapie allgemein

Sanierung der befallenen Räume mit Hilfe von Insektiziden (Permethrin, Malathion, Pyriproxyfen,  Pyrethrin), ggf. Entfernung der Nischen (lose Tapeten, Holzdecken), Sanierung durch Kammerjäger.

Alle Stadien des Wanzenlebenszyklus sind temperasturempfindlich und können durch trockene Hitze oder Dampf abgetötet werden. Die Behandlung ganzer Räume erfordert ein Aufheizen auf 55-600C für mehrere Stunden.

Literatur
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  1. Arayesh A et al. (2013) Juckreiz und urtikarielle Entzündungsreaktion der Haut unklarer Genese. Hautarzt 64: 187-189  
  2. Beck W (2017) Befall mit Bettwanzen durch Cimex lectularis und Cimex columbarius. Derm 23: 362-366
  3. Egg M et al. (2024) Disseminierte bullöse Eruptionen: Bettwanzen. JDDG 20: 999-1002

Disclaimer

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Zuletzt aktualisiert am: 22.12.2024