Carcinoma cuniculatum C44.L5

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Epithelioma cuniculatum; verruköses Karzinom

Erstbeschreiber

Ackerman, 1948; Aird, 1954

Definition

Variante des spinozellulären Karzinoms, die durch die besondere Lokalisation (Leistenhaut) definiert ist, mit niedrigem Malignitätsgrad. S.a. Carcinoma verrucosum.

Vorkommen/Epidemiologie

Überwiegend bei Männern. Gehäuft im 50.-70. LJ.

Lokalisation

An den Füßen, meist im Bereich des Metatarsalköpfchens I, an den Zehen, medioplantar, an der Ferse. Auch am Perineum beschrieben.

Klinisches Bild

An der Fußsohle druckbedingt endophytisch wachsender, an anderen Stellen (z.B. Zehen) auch exophytisch, warzenartig wachsender,  seltener ulzerierter, dann schmerzhafter gelblciher oder bräunlich-gelblicher, fester Knoten, der von tiefen fistulierenden Krypten durchzogen und mit mazerierten Keratinmassen angefüllt ist. Fötor. Keine Metastasierungstendenz!  

Histologie

Reifzelliges Plattenepithelkarzinom mit starker Verhornungstendenz. Auffallend hoher Ausreifungsgrad, weitgehendes Fehlen von Kernatypien, dyskeratotischen Zellen sowie geringe Zahl von Mitosen.

Therapie

Entsprechend dem Carcinoma verrucosum. Exzision mit mikrographischer Aufbereitung des Exzidates, sichere Tumorfreiheit muss gewährleistet sein. Die Rezidivgefahr ist hoch! Keine Radiotherapie, da der Tumor wenig strahlenempfindlich (Gefahr des Strahlenulkus) ist.

Verlauf/Prognose

Günstig, bei adäquatem chirurgischem Procedere.

Hinweis(e)

Der Begriff "Carcinoma cuniculatum" verliert zunehmend an Bedeutung, nachdem die floride orale Papillomatose zusammen mit der floriden oralen Papillomatose, der Papillomatosis cutis carcinoides und den Condylomata gigantea zu dem Begriff "verruköses Karzinom der Haut/Schleimhaut"  zusammengefasst wurden. Im Schrifttum werden die Begriffe teils synonym verwandt, teils auch getrennt aufgeführt (histologische Unterscheidung zwischen  Carcinoma cuniculatum und verrukösem Karzinom sei möglich). Im dermatologischen Schrifttum wird das Carcinoma cuniculatum (abgeleitet von cuniculus, was Kaninchenbau bedeutet) überwiegend standortbezogen mit dem Befall der Leistenhaut  (Fußsohle/Zehen) verbunden.

Literatur
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  1. Ackerman LV (1948) Verrucous carcinoma of oral cavity. Surgery 23: 670-678
  2. Aird J et al. (1954) Epithelioma cuniculatum: a variety of squamos carcinoma peculiar to the foot. Br J Surg 42: 245-250
  3. Heinzerling LM et al. (2003) treatment of verrucous carcinoma with imiquimod and CO2 laser ablation. Dermatology 207: 119-122
  4. Ho J et al. (2000) An ulcerating verrucous plaque on the foot. Verrucous carcinoma (epithelioma cuniculatum). Arch Dermatol 136: 547-548, 550-551
  5. Kubik MJ et al. (2012) Carcinoma cuniculatum: not a verrucous carcinoma. J Cutan Pathol 39:1083-1087

  6. Mehta RK et al. (2000) Treatment of verrucous carcinoma of vulva with acitretin. Br J Dermatol 142: 1195-1198
  7. Patel AN et al. (2013) Pain-free treatment of carcinoma cuniculatum on the heel using Mohs micrographic surgery and ultrasonography-guided sciatic nerve block. Clin Exp Dermatol 38:569-571
  8. Schon MP et al. (2000) Presternal verrucous carcinoma.Hautarzt 51: 766-769
  9. Tauber M et al. (2014) Unresectable perineal cuniculatum carcinoma: partial remission using systemic isotretinoin and interferon-α2a therapy. Acta Derm Venereol 94:721-722

  10. Thomas EJ et al. (2014) Carcinoma cuniculatum: an atypical presentation in the foot. J Foot Ankle Surg 53:356-359

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