Synonym(e)
Definition
Nicht seltener, komplexer, epidermaler Naevus, der häufig nach intensiver Sonnexposition erstmals als flächiger brauner Fleck in Erscheinung tritt. In den ersten Jahren wird häufig noch ein gewisses Größenwachstum beobachtet. Die Hypertrichose des Becker-Naevus tritt erst später auf, nicht vor der Pubertät.
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Manifestation
In den seltensten Fällen kongenitales Auftreten. Meist in dem 2. oder 3. Lebensjahrzehnt auftretend. Männer sind bevorzugt befallen; m:w=6:1. Allmähliches Größenwachstum in späteren Lebensjahren. Hypertrichose erst postpubertär (Androgenabhängigkeit?).
Lokalisation
Schulterregion, Arme, seitliche Thoraxpartien. Andere Lokalisationen sind möglich aber eher selten.
Klinisches Bild
Sporadische, unilaterale, (meist) solitäre, gleichmäßig hellbraun bis dunkelbraun gefärbte, nur wenig konsistenzvermehrte, unterschiedlich große (von handtellergroß bis nahezu eine halbe Rumpfhälfte betreffend) Plaque mit "archipelartiger" retikulierter Auflockerung der Randzone und einer meist markant hervortretenden Follikelzeichnung. Nicht selten ist eine Kombination mit Glattmuskelhamartomen (s.u. Leiomyom). Bei mechanischer Irritation zeigt sich eine prominente Gänsehaut, als Zeichen der darunter liegenden proliferierten glatten Muskulatur.
Zunächst besteht ein kaum wahrnehmbarer, im Laufe der Jahre jedoch zunehmender, und klinisch auffälliger, hypertrichotischer Charakter der Läsion (insbes. bei Männern), der das klinische Bild dominieren kann.
Sehr selten ist multiples Auftreten (Duplizität schließt die Diagnose nicht aus).
Weiterhin kann eine (seltene) Variante ohne Pigmentierung und/oder Hypertrichose auftreten, multiple Piloleiomyome, die dann als Hamartom der glatten Muskulatur zu bezeichnen sind.
Becker-Naevi beim weiblichen Geschlecht sind selten. Sie sind darüberhinaus weit weniger auffällig, da die Hypertrichose nur wenig hervortritt.
Assoziierte Symptome (sehr selten) sind Muskel- und Skelettdefekte (Skoliose, Trichterbrust, Spina bifida u.a.) s.u. Becker-Naevus-Syndrom)
Histologie
Unregelmäßige, plumpe Verländerung der Reteleisten des hyperpigmentierten Epithels; Papillomatose; subepithelial einzelne Melanophagen als Zeichen der Pigmentinkontinenz; nicht selten ist eine Fibrose der Dermis sowie eine Vermehrung glatter Muskelstränge nachweisbar.
Differentialdiagnose
Der Becker-Naevus ähnelt dem Cafe-au-lait-Fleck, unterscheidet sich von diesem jedoch durch die retikulierten Randbezirke und die häufige Hypertrichose.
Naevus spilus: Dieser ähnelt dem Cafe-au-lait-Fleck oder auch dem Becker-Naeuvs. Er unterscheidet sich von beiden jedoch durch die dunklen Einsprengungen in dem unterliegenden brauen Fleck. Der Begriff "Kiebitz-Ei-Naevus" bezeichnet diesen Aspekt sehr gut.
Atrophodermia idiopathica et progressiva: Selten nur einzählig sondern meist mehrzählig. Keine retikulierte (aufgebrochene) Berandung (glattrandig). Manifestation in einem wesenltich spätgeren Lebensalter.
Mongolenfleck: Farbe grau-blau bis blau; angeboren und nicht erworben; Tendenz zur Rückbildung in den ersten beiden Lebensjahrzehnten (gegenläufige Entwicklung zum Becker-Naeuvs), keine Hypertrichose (Ausschlußkriterium); Lokalisation (Schulterregion) ist untypisch.
Therapie
Aus medizinischer Indikation nicht erforderlich.
Ggf. Rasieren oder Bleichen der Haare
Alternativ: Nicht-ablative Laser-Therapie. Weiterhin dauerhafte Depilation mittels Lasertechniken.
Hinweis(e)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (20)
Becker-Melanose; Becker-Naevus-Syndrom; Café-au-lait-Fleck ; Current Melanosis and Hypertrichosis in distribution of nevus unius lateris; Fleck dunkler; Glattmuskelhamartom; Haarfollikel ektope; Haarfollikel-Naevus; Hyperpigmentierung, umschriebene; Hypertrichose, angeborene zirkumskripte; ... Alle anzeigenWeiterführende Artikel (7)
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