Synonym(e)
Definition
Halbsynthetischer, antibiotisch wirksamer Arzneistoff aus der Gruppe der Betalactam-Antibiotika (Aminopenicilline). Aufgrund seiner Wirksamkeit gegen grampositive Erreger (sowie einige gramnegative Stäbchen) wird Ampicillin als Breitbandantibiotikum oder Breitbandpenicillin bezeichnet.
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Pharmakodynamik (Wirkung)
Die bakteriolytische Wirkung von Ampicillin setzt bei der Teilung von Bakterien ein und beruht, wie bei allen Betalactam-Antibiotika, auf der Blockierung des für Ausbildung einer neuen Zellwand notwendigen Enzyms D-Alanin-Transpeptidase. Ampicillin verhindert so die Neusynthese einer stabilen bakteriellen Zellwand.
Dosierung und Art der Anwendung
- 1,5-4 g/Tag i.v. in 3-4 ED.
- Kinder ab 3 Monaten: 250-670 mg/Tag.
- Kinder ab 6 Monaten: 300-800 mg/Tag.
- Kinder ab 1 Jahr: 375-1000 mg/Tag.
- Kinder ab 3 Jahren: 500-1300 mg/Tag.
- Kinder ab 7,5 Jahren: 750-2000 mg/Tag.
- Kinder ab 12 Jahren: 1-2,7 g/Tag.
Merke! Bei Sepsis und Meningitis Verdoppelung der Dosis!
Wechselwirkungen
Bei oralen Kontrazeptiva kann es durch die Beeinflussung der Darmflora zu einer herabgesetzten Aufnahme der Kontrazeptiva in das Blut kommen und damit zu einer verminderten Wirksamkeit.
Indometacin, Phenylbutazon, Probenecid, Salicylate und Sulfinpyrazon führen zu einer verlängerten und erhöhten Konzentration von Penicillinen im Blut und sollten daher nicht zusammen mit Penicillinen eingenommen werden.
Ampicillin vermindert die renale Ausscheidung von Methotrexat.
Hinweis(e)
Merke! Die schlechtere enterale Resorption von Ampicillin gegenüber anderen Breitbandpenicillinen wie z.B. Amoxicillin ist beim Einsatz zur oralen Therapie zu bedenken. Relativ hohe Exanthem- und Allergiequote in der gesamten Gruppe (auch in Kombination mit ß-Lactamasehemmer), s.a. unter Penicillinallergie.
Zu den Besonderheiten des sog. Ampicillin-Exanthems bei infektiöser Mononukleose s. u. Epstein-Barr-Virus.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Arnez M (2007) Antibiotic treatment of children with erythema migrans. Clin Infect Dis 44: 1133-1134