Synonym(e)
Wirkungsspektrum
Papain ist ein proteolytisch wirksames Enzym (Protease/Peptidase), das in relativ hoher Konzentration in der grünen Schale und den Kernen der Papayafrucht (s.u. Melonenbaum) vorkommt. Es ist wie andere pflanzlichen Enzyme für die Abwehr von Schädlingen bedeutsam. Weiterhin wirkt Papain antibakteriell, antientzündlich und antioxidativ.
Industriell findet Papain u.a. als Zusatz zu Reinigungsmitteln, zur Enthaarung von Tierhäuten beim Gerben, in Textilien (verhindert das Verfilzen von Wolle und Seide). Ernährungstechnisch werden die proteolytischen Eingenschaften von Papain zum „Zartmachen“ für Fleisch verwendet.
Kosmetik: Papain wird in Kosmetika eingesetzt. Es wirkt als Antistatikum, Haarkonditionierungsmittel und Hautpflegemittel. Weiterhin kommt es bei Peelingprodukten zum Einsatz. Hierbei werden Proteine in den äußeren Schichten des Stratum corneum abgebaut. Auch in Shampoos wird Papain eingesetzt.
Naturheilkunde: Als Therapeutikum wird Papain in der Alternativmedizin u.a. zur enzymatischen Reinigung von chronischen Wunden eingesetzt.
Komplikation(en)
Papain-Allergie: Kommen Menschen mit dem Enzym Papain in Kontakt so können bei entsprechend disponierten Personen allergische Reaktionen wie Rhinokonjunktivitis und Asthma bronchiale die Folge sein (Tymoszuk D et al. 2016). Auch anaphylaktische Reaktionen wurden beschrieben. Nach französischen und amerikanischen Studien sind >1% der Bevölkerung sensibilisiert (Monoret-Vautrin DA et al. 1985).
Hinweis(e)
Die vollständige molekulare Struktur des Papains wurde bereits 1969 aufgedeckt. So weist Papain eine große strukturelle Ähnlichkeit mit einem der wichtigsten Allergene der Hausstaub- und Mehlmilben (Der p1, ein Majorallergen der Hausstaubmilbe das zu der „papain-like cysteine protease family“ zugehörig ist und immunologische Reaktionen durch seine proteolytische Funktion auslöst).
Papain spaltet die „tight- junctions“ des Oberflächenepithels. Bei Versuchstieren ging die Barrierefunktion des Oberflächenepithels verloren. Eine analoge proteolytische Eigenschaft findet sich auch bei Der p1.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Morita H et al. (2015) An Interleukin-33-Mast Cell-Interleukin-2 Axis Suppresses Papain-Induced Allergic Inflammation by Promoting Regulatory T Cell Numbers. Immunity 43:175-186 - Stremnitzer C et al. (2015) Papain Degrades Tight Junction Proteins of Human Keratinocytes In Vitro and Sensitizes C57BL/6 Mice via the Skin Independent of its Enzymatic Activity or TLR4 Activation. J Invest Dermatol 135: 1790-180
- Tymoszuk D et al.(2016) Papain-induced occupational rhinoconjunctivitis and asthma - A case report.
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