CCL17

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 18.12.2024

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Synonym(e)

A-152E5.3; ABCD-2; C-C motif chemokine ligand 17; SCYA17; TARC; Thymus- and activation-regulated chemokine

Definition

Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt.  Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird.  Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.

Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander (s. Abb.), bei den CXC-Chemokinen sind sie  (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch  3 andere Aminosäure getrennt. Hier zeigen wir, dass CCL15 in menschlicher Synovialflüssigkeit durch Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und Serinproteasen prozessiert werden, von einer Vielzahl von Immunzellen produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine. Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei der Entstehung, der Homöostase und Proliferation von Geweben.

CCL17, auch als C-C motif chemokine ligand 17 oder TARC (Thymusaktivitäts-reguliertes Chemokin) bezeichnet ist ein kleines, humanes Zytokin das zu der CC Chemokinfamilie zugehörig ist. Das kodierende CCL17-Gen ist beim Menschen auf dem Chromosom 16 lokalisiert zusammen mit den Genen für die Chemokine CCL22 und CX3CL1. CCL17 bindet wie CCL22 an den  Chemokin-Rezeptor CCR4.

Allgemeine Information

Erkrankungen mit erhöhter Expression von CCL17, sind atopische Erkrankungen wie:

Weiterhin werden erhöhte Werte bei der Subkornealen Pustulose, bei der Eosinophilen Pneumonie und der idiopathische Lungenfibrose nachgewiesen.

Offenbar wird CCL17 auch unspezifisch (von alveolären Makrophagen) exprimiert; dies lassen erhöhte CCL17-Werte bei chronischen Rauchern vermuten.

Bei Kindern mit atopischen Erkrankungen (inhalative oder nutritive Typ-I-Allergien) konnte eine klare Korrelation zwischen den Serumspiegeln von CCL17 und dem Ausmaß und der Intensität der allergischen Symptomatik (SCORAD) nachgewiesen werden.    

Arteriosklerose: CCL17 konnte in hoher Konzentration in geschädigtem Gewebe bei Arteriosklerose nachgewiesen werden.

CCL17 und Karzinome: CCL17 ist sehr wichtig für die Reaktion des menschlichen Körpers auf Karzinomentstehungen. Einige Krebsarten  wie z. B. Brustkrebs, produzieren CCL17, das T-regulierende Zellen attrahiert und so die Fähigkeit des Krebses zur Invasion fördert. Andererseits aktiviert CCL17 auch tumorinfiltrierende Lymphozyten. Insofern sitz bei vielen Krebsarten die Prognose für das Überleben oder die Heilung umso besser, je mehr CCL17 in dem Gebiet vorhanden ist.

CCL17 wird zusammen mit CXCL9 als Biomarker der GvHD diskutiert (Chen T et al 2019).

Literatur
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