Synonym(e)
Definition
Terpentinöl wird durch Wasserdampfdestillation aus dem Weichharz von Pinusarten gewonnen. Bei völliger Extraktion von Terpentinöl und Wasser aus dem Harz verbleibt das Kolophonium.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit 70-80% alpha-Pinen, 10-20% Beta-Pinen; in geringeren Konzentrationen Limonen (s.a. Dipenten), Terpineol, Camphen, Carnen, Longiforen, beta-Caryophyllen u.a. Terpene.
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Anwendungsgebiet/Verwendung
Inhalation: Zur Inhalation werden 3-5 Tr. in 200ml heißes Wasser gegeben, die Dämpfe werden eingeatmet.
Extern: Einreibungen des unverdünnten Terpentinöls sind möglich. Weiterhin Anwendungen in Salben, Cremes, Emulsionen, Ölen.
Eine interne Anwendung ist nicht empfehlenswert.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Indikationen (entspr. Vorgaben der Kommission E): chronische Erkrankungen der Bronchien. Rheumatische, neuralgische Beschwerden
Rezeptur(en)
Die fixe Kombination Campher+Eukalyptusöl+gereinigtes Terpentinöl besteht aus:
- Campher
- Eukalyptusöl (s.u. Eukalyptus)
- Terebinthinae aetheroleum rectificatum (gereinigtes Terpentinöl).
Sie wirkt leicht krampflösend, antiseptisch, hyperämisierend und fördert den Auswurf. Darüber hinaus wirkt diese Kombination sekretolytisch, atemanaleptisch, bronchospasmolytisch, tonisierend auf den Kreislauf des Patienten und findet bei katarrhalischen Erkrankungen der Atemwege und bei Muskel- und Gelenkschmerzen bei nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen Anwendung.
Handelsnamen
Babix-Inhalat® (äußerlich), Kytta®-Rheumabad, Leukona®-rheuma-Bad N, Trauma-Salbe Rödler® 302 N, Tussamag® Erkältungsbalsam N
Hinweis(e)
Terpentinöl wird häufig als Verdünner und Lösungsmittel für Farben genutzt. Arzneilich ist nur gereinigtes (= rektifiziertes) Terpentinöl zu verwenden.
Bei großflächiger Applikation der Mittel können toxische systemische Nebenwirkungen auftreten (Effekte durch alpha-und beta-Pinen)