Eukalyptus

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Blaugummibaum; Eucalyptus; Eucalyptus globulus Labill; Fieberbaum; Fieberheilbaum

Definition

Artenreiche Bäume und Sträucher in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), die in Australien und Indonesien heimisch sind.  Es gibt über 600 Eucalyptus-Arten, der Großteil des Baumbestands Australiens sind Eukalyptusbäume. Die Bäume können eine Höhe von bis zu 60 m erreichen. Charakteristisch ist deren silbergraue, warzige Rinde und der gedrehte Stamm. Eukalyptusbäume dienen als Holzlieferanten oder Zierbäum. Der Name "Eukalyptus" ("gut versteckt") beruht auf dem haubenartig geschlossenen Blütenkelch, der die "versteckten" Staub- und Fruchtblätter verbirgt. Die meisten Eukalyptusarten sind hohe Bäume (bis zu 100 m hoch) und Sträucher. Natürliche Verbreitung des Eukalyptus besteht in Australien, Tasmanien und der Osthälfte Indonesiens. Eukalyptusarten sind die Futterpflanzen des Koala und einiger anderer Beuteltiere. Für die meisten anderen Tierarten ist er dagegen giftig und nutzlos. Aus verschiedenen Eukalyptusarten werden stark riechende ätherische Öle gewonnen, die je nach Art sich in ihrer Zusammensetzung deutlich unterscheiden.

Die Blütenknospen steckten dekorativen, silbrigen Kapseln,  deren Deckel beim Erblühen abspringen.

 

Phytotherapeutisch  werden die getrockneten Blätter (Eukalyptusblätter - Eucalypti folium) verwendet. Beim Zerreiben entsteht der typische Eukalyptusgeruch, bedingt durch ein ätherisches Öl, dieses ist in großen Mengen im Blattgewebe enthalten. Das ätherische Öl (Eukalyptusöl - Eucalypti aetheroleum, s.a. Cineol) wird aus den Blättern und Zweigen verschiedener Eukalyptus-Arten, vorwiegend aus China gewonnen.

 

Wirkungen

Aus Ästen und Blättern werden durch Wasserdampfdestillation ätherische Öle (Eucalypti aetheroleum = Eukalyptusöl) gewonnen. Eucalyptus globulus ist Stammpflanze von von Eucalypti folium, den getrockneten Eukalyptusblättern.  Diese werden zwar als solche auch medizinisch genutzt, dienen jedoch zumeist zur Gewinnung von ätherischem Öl, dem Eeukalpytusöl (Eucalypti aetherolum), das im Ph.Eur.2 monographiert ist.  

Der bekannteste Eukalyptusvertreter, aus dem Eukalyptusöle gewonnen wird, ist Eucalyptus globulus, der "Blaue Eukalyptus".

Aus Eucalyptus pauciflora (Schnee-Eukalyptus) wird ein 1% Öl gewonnen mit einem hohen Anteil an Cineol und einer nachgewiesenen antimykotischen Wirksamkeit bei Tinea pedum und Tinea corporis.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Nach HMPC: Linderung von Erkältungshusten und symptomatische Linderung lokalisierter Muskelschmerzen.

Dosierung

HMPC: intern: Jugendliche und Erwachsene Einmaldosis: 100-200 mg, 2 bis 5 mal täglich. Nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen, s.a. Kontraindikationen

extern: Kinder zwischen 4 und 12 Jahren, Jugendliche, Erwachsene: Einzeldosis: Einige Tropfen auf Brust oder Rücken, 2 bis 3 mal täglich

Einzeldosis für halbfeste Darreichungsformen (10% Eukalyptusöl): 2 bis 3 Mal täglich eine dünne Schicht auf Brust und Rücken auftragen.

Die Anwendung bei Kindern unter 30 Monaten ist auch extern kontraindiziert

Kontraindikation

Kindern unter 30 Monate

Nicht empfohlen für Kinder unter 12 Jahren

 

Rezeptur(en)

Die fixe Kombination Campher+Eukalyptusöl+gereinigtes Terpentinöl besteht aus:

Sie wirkt leicht krampflösend, antiseptisch, hyperämisierend und fördert den Auswurf. Darüber hinaus wirkt diese Kombination sekretolytisch, atemanaleptisch, bronchospasmolytisch, tonisierend auf den Kreislauf des Patienten und findet bei einer Katarrhe der Atemwege und bei Muskel- und Gelenkschmerzen bei nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen Anwendung.

Die fixe Kombination Eukalyptusöl+Kiefernnadelöl besteht aus:

wirkt leicht krampflösend, leicht antiseptisch, hyperämisierend, sekretolytisch, auswurffördernd und wird bei einer Katarrhe der Atemwege verwendet.

 

Handelsnamen

Angocin® N Salbe Precutan, Aspecton® Balsam, Babiforton® Inhalat, Babix-Inhalat (äußerlich), Bronchicum® Nalsam mit Eukalyptusöl, Bronchodurat® Salbe, Dolexamed® Fluid, Dolo-cyl® Öl - Muskel- und Gelenköl, Menthol, Erkältungsbalsam-ratiopharm®, Hustagil®-Erkältungsbalsam, Ilon® Abszess-salbe, Insprio® N Lösung zum Gurgeln, Kneipp® Erkältungsbalsam N, Leukona®-Eukalpin-Bad, Liniplant® Inhalat, Lyobalsam® S Salbe, Makatussin® Balsam mit Menthol, Mentholon Original® N, Monopax® N Hustenbalsam, Nervencrem Fides S, Nervfluid Fides S, Palatol® Salbe N, Palatol® Destillat, Pinimenthol®-Bad, Pinimenthol® S Salbe, Pinimenthol® Liquidum N, Piniol® Balsam N, Repha-Os® Mundspray, Rheumasalbe con ct, stas® Erkältungssalbe, stas® Erkältungssalbe mild, Tussamag® Erkältungsbalsam N

Hinweis(e)

Die Extrakte der unterschiedlichen Eukalyptusarten eignen sich durch ihre Inhaltsstoffe nicht für Kinder < 6 Jahren.

Experimentell zeigte Eucalyptus globulus eine photoprotektive Wirkung (Park B et al. 2018)

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Bachir RG et al. (2012) Antibacterial activity of the essential oils from the leaves of Eucalyptus globulus against Escherichia coli and Staphylococcus aureus. Asian Pac J Trop Biomed 2: 739-742
  2. Park B et al. (2018) Eucalyptus globulus extract protects against UVB-induced photoaging by enhancing
  3. collagen synthesis via regulation of TGF-β/Smad signals and attenuation of AP-1. Arch Biochem Biophys 637:31-39. 
  4. Shahi SK et al. (2000) Broad spectrum herbal therapy against superficial fungal infections. Skin Pharmacol Appl Skin Physiol 13: 60-64
  5. Slimane BB et al. (2014)  Essential oils from two Eucalyptus from Tunisia and their insecticidal action on Orgyia trigotephras (Lepidotera, Lymantriidae). Biol Res 47:29
  6. https://arzneipflanzenlexikon.info/eukalyptus.php
  7. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-eucalyptus-globulus-labill-eucalyptus-polybractea-rt-baker/eucalyptus-smithii-rt-baker-aetheroleum_en.pdf
  8. Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 103-104
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024