Synonym(e)
Definition
Der Muskatnussbaum (Myristica fragrans) ist eine immergrüne Baumart mit Wuchshöhen von 5 bis 18 Meter. Der Muskatnussbaum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Muskatnussgewächse (Myristicaceae), kleine weiße Blüten in Trauben, Blüht ganzjährig, ebenso Fruchtreife ganzjährig. Die Frucht ist hellgelb, platzt nach 9 Monaten und enthält die Samen, etwa 3 cm groß. Aus diesen wird nach Trocknung über 5-8 Wochen der innere Samenkern, die Muskatnuss, frei. Diese findet als Gewürz breite Verwendung. Aufgrund des enthaltenen hallogen wirkenden Inhaltsstoffes, Myristicin, ist eine Mengenbegrenzung angezeigt. Aufgrund der halluzinogenen Wirkung auch als Ersatzdroge genutzt, über 10 g Muskatnuss kommt es zu einem Rauschzustand.
Inhaltsstoffe
Sowohl die Muskatnuss wie die Muskatblüte enthalten ätherisches Öl, s.a. Muskatnussöl: Sabinen, &-Pinen, ß-Pinen und Myristicin, weitere Phenylpropanderivate: Elemicin, Eugenol, Isoeugenol, Methyleugenol und Safrol.
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Vorkommen
Ursprünglich beheimatet auf den tropischen Banda-Inseln und den nördlichen Molukken, werden Muskatnussbäume heute auch in Südamerika und Afrika kultiviert.
Wirkungen
antimikrobiell, entzündungshemmend aufgrund der Hemmung der Prostaglandinbildung. Desweiteren spasmolytisch, Linderung von Magenkrämpfe und Blähungen, verdauungsfördernd und Förderung der Expiration. Aufgrund des Myristicin-Gehaltes halluzinogen.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Die Frucht weist eine Länge von 8-10 cm auf. Der 2-3 cm große, rundliche Samen (die eigentliche Muskatnuss) wird von einem rötlichen, fleischigen, ölhaltigen Samenmantel umgeben. Der Kern des Samens wird sowohl als Gewürz (in unterschiedlicher Konzentration auch in Curry enthalten) wie auch als Droge verwendet. Das fette Öl wird wegen seiner butterartigen Konsistenz auch als "Muskatbutter" bezeichnet.
Das ätherische Öl wird durch Dampfdestillation aus zerkleinerten Muskatnüssen isoliert. Es ist farblos bis leicht gelb. Charakteristisch für das Aroma der Muskatnuss sind die Terpene α-und β-Pinen, Sabinen, Limonen, Borneol, Terpineol, Eugenol und Isoeugenol. Diese Stoffe sind auch für die allergene Potenz der Extrakte verantwortlich.
Der Hauptwirkstoff der Muskatnuss ist die Scharfstoffdroge Myristicin. Myristicin wirkt als MAO-Hemmer und ist halluzinogen. Ätherisches Muskatöl wird als Aromastoff in Zahnpasten verwendet. Weiterhin dient es als Geschmackskorrigens in Medikamenten. Gerne wird das Öl wegen seines herben Geruchs Männerparfümen zugesetzt.
Naturheilkundlich werden Muskatnuss und Muskatnussöl für Krankheiten des Verdauungssystems verwendet. In Indien wird eine Salbe aus Muskatnusspulver und Wasser hergestellt, die eine antiekzematöse Wirkung haben soll.
Desweiteren wird Muskatnussöl als Zusatz von Erkältungsbalsamen, Rheumasalben, Halspastillen, Kräuterbonbons, Massageöle und Karminativa eingesetzt.
Zu den bekanntesten Arzneimitteln mit ätherischem Muskatöl gehören Vicks VapoRub®, Carmol® und Klosterfrau Melissengeist®. Die Anwendung der Arzneidroge ist wenig gebräuchlich.
Unerwünschte Wirkungen
Eine Muskatnussallergie kann als Nahrungsmittelallergie auftreten, häufig in Verbindung mit dem Sellerie-Karotten-Beifuss-Gewürzsyndrom. Weiterhin sind Typ IV Sensibilisierungen bekannt. Dosisabhängige halluzinogene Wirkung.
Desweiteren Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Müdigkeit bis Lethargie, Euphorie, Schwindel, Tremor, Ataxie, Krämpfe, Palpitationen, ggf. Harnverhaltung, Mundtrockenheit, Verstopfung, Sehstörungen, Flush, hoher Blutdruck, Hyperthermie.
Hinweis(e)
Der Name Muskatnuss entwickelte sich aus lateinischen Bezeichnung „nux moschata“ oder moschusduftende Nuss.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Noiles Ket al. (2010) Contact dermatitis to Vicks VapoRub. Dermatitis 21:167-169.
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Montag A (2023) Pflanzen und Haut. Springer-Verlag GmbH. S. 735-738 https://doi.org/10.1007/978-3-662-63014-3_7