Kava-Kava

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 08.10.2024

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Synonym(e)

Kava-Kava; Kawa-Kawa; Kawapfeffer; Piper methysticum; Rauschpfeffer

Definition

Die Kava ist eine Pflanzenart der Gattung Pfeffer (ursprünglich wahrscheinlich aus Neuguinea) aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae), die als immergrüne, strauchartig wachsende Pflanze Wuchshöhen bis etwa 3 Meter erreicht. Die Kava hat herzförmige, bis 20 cm große Blätter. Sie ist heimisch auf den Südseeinselns, v.a. Neu-Guinea.

Bereits vor 3000 Jahren wurde Kava-Kava auf den pazi­fischen Inseln bei religiösen Zeremonien eingesetzt. Die entspannende, leistungssteigernde und angstlösende Wirkung bis hin zur Euphorie bei entsprechender Dosierung, war den Eingeborenen Australiens und Hawais,  bis in die USA bekannt. 

Kava-Kava Extrakte enthalten 5-12%  6-substituierte beta-Methoxy-lactone, die sog. Kavapyrone (oder Kavalactone). Hierzu gehören: Kavaine, Methysticine. Kavain und Dihydrokavain wirken sedierend und analgetisch. Flavokawain A. wirkt antiproliferativ, antikanzerogen, sowie hemmend auf die Angiogenese.  

Phytotherapeutisch findet der geschälte und zerschnittene, getrocknete Wurzelstock (Kava-Kava-Wurzelstock – Kava-Kava rhizoma) seinen Einsatz.
Die Droge stammt meist aus Kulturen in Polynesien und Melanesien.

 

HMPC:   Risiko übersteigt den Nutzen, aufgrund von Leberschäden, zusätzlich kanzerogenes Potential.

ESCOP-Monographie: Angstzustände, Spannungs- und Unruhezustände nicht-psychotischer Genese. Cave: Lebertoxische Wirkung. 

Kommission E-Monographie:  Nervöse Angst-, Spannungs- und Unruhezustände, im Jahr 1990 Lebertoxizität noch nicht bekannt

Dosierung und Art der Anwendung

Nicht mehr empfohlen.

Beschränkung auf 120 mg Kavalaktone, maximale Anwendungsdauer von zwei Monaten, Kontrolle der Leberwerte, rezeptpflichtig. s.a. unter Hinweise!
 

Wechselwirkungen

Komatöse Zustande nach der Kombination von Kava mit Alprazolam, einem Diazepinderivat wurden beschrieben.

Hinweis(e)

Die Zulassung von Kava-Kava-Extrakten wurde im Jahr 2002 vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgrund hepatotoxischer Nebenwirkungen und fehlender Wirksamkeit zunächst widerrufen und erneute Untersuchungen veranlasst. Mit Bescheid vom 20. Dezember 2019 wurde definitiv der Widerruf der Zulassungen Kava-Kava-haltiger Arzneimittel angeordnet. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig bewertet..

Literatur
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  8. https://arzneipflanzenlexikon.info/kava-kava.php
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