Synonym(e)
Definition
Von den Grindelia-Arten werden vier als Stammpflanzen für die pharmazeutische Droge Grindelia herba verwendet. Neben Grindelia robusta sind das auch Grindelia camporum, Grindelia humilis und Grindelia squarrosa. In Kalifornien wird Grindelia robusta schon seit dem 18. Jahrhundert als Heilmittel geschätzt. In der amerikanischen Naturheilkunde wird Grindelia robusta als Stammpflanze der in den USA offizinellen Herba Grindeliae genutzt. Herba Grindeliae ist offizinell in Frankreich, England, Rußland, Argentinien, Venezuela und Mexiko.
Qualität ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt: Verwendet werden darf das Kraut der Kalifornischen bzw. Haarigen Grindelie (G. hirsutula) und der Sperrigen Grindelie (G. squarrosa).
HMPC -Monographie: Traditional-use: erkältungsbedingtem Husten
ESCOP-Monographie: bei produktivem Husten, Katarrhe der oberen Luftwege;
Kommission E Monographie: Katarrhe der oberen Luftwege.
Erfahrungsheilkunde: Antiasthmatikum, Expektorans und Sedativum
amerikanische Ureinwohner: Wundheilmittel, Erkältungen, Bronchitis, Haut-, Blasen- und Lungenentzündungen, Erkrankungen der Milz.
Gegengift bzw. Antidot gegen Giftsumach (Rhus toxicodendron).
Pharmazeutische Zigarren: z.B. Neumeiers Cigarillos (1913) gegen Asthma. Neben Grindelia robusta enthielten diese Cannabis-, Eukalyptus- Stechapfel- und Tabakblätter, Blätter eines weiteren in Südamerika vorkommenden Korbblütlers (Brachycladus stuckerti).
Inhaltsstoffe
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe von Herba Grindeliae sind Harze, das Alkaloid Grindelin, Saponine, ätherisches Öl, zahlreiche Carbonsäuren wie Ameisensäure, Essigsäure, Buttersäure, auch phenolische Säuren wie: Caffeic acid, Chlorogenic acid, Coumaric acid, p-hydroxybenzoic acid, Ferulic acid, Gallic acid, Vanillin acid, Salicylic acid, Ellagic acid (Nowak S et al. 2012)
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Anwendungsgebiet/Verwendung
Herba Grindeliae wird in den USA bei Asthma bronchiale, als Antispasmodikum und bei Bronchialkatarrhen genutzt.
In Externa werden verdünnte Tinkturen aus Herba Grindeliae bei akuter Dermatitis eingesetzt (z.B. bei Dermatitis durch Rhus toxicodendron).
In der Homöopathie wird Grindelia bei asthmatischen Zuständen, chronischer Bronchitis, Emphysem und als Milzmittel genutzt.
In der Industrie werden Grindelien als Rohstoff-Lieferant für die Terpentin-Produktion genutzt.
Dosierung
Teeaufguss: 2 bis 3 g fein geschnittenes Grindeliakraut mit 150 mL siedendem Wasser übergießen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen, abseihen.
Mehrmals täglich 1 Tasse heiß trinken, maximal 4-6 g / Tag.
Kontraindikation
Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bei fehlender Datenlage.
Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe und Allergie gegen Korbblütler.
Hinweis(e)
Der Gattungsname Grindelia stammt von dem deutschen Botaniker David Grindel (1766-1836), nach dem die Gattung benannt wurde.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio
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