Chelidonii herba

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 16.04.2025

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Synonym(e)

Schöllkrautblätter

Definition

Das aus Blättern, Blüten und Stängeln bestehende, getrocknete Schöllkraut.

Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph.Eur. 8.0) anerkannt.

HMPC: Ursprünglich war die Einstufung traditional-use geplant. Aufgrund des Nutzen-Risiko-Verhältnisses wurde allerdings aufgrund der Nebenwirkungen auf die Leber abgeraten.
ESCOP-Monographie: Symptomatische Behandlung leichter Krämpfe im oberen Gastrointestinaltrakt, leichte Gallenbeschwerden, dyspeptische Beschwerden, Blähungen, Flatulenz.
Kommission E-Monographie: Krampfartige Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Trakts.

Erfahrungsheilkunde: Galletreibendes, krampflösendes Präparat, gegen Gelbsucht, Zahnschmerzen. Der Milchsaft:  Warzen (extern) aufgrund des zytotoxischen, antimikrobiellen Effektes

Wirkungsspektrum

Leicht spasmolytisch im oberen Verdauungstrakt, choleretisch, cholekinetisch, antiphlogistisch, analgetisch, zentral dämpfend, antimikrobiell, zyotoxisch.

Unerwünschte Wirkungen

Anstieg der Leberenzymaktivitäten und des Serumbilirubin

Kontraindikation

Allergie gegen einen der Bestandteile. Anamnestische oder manifeste Lebererkrankungen, zeitgleiche Gabe anderer lebertoxischer Präparate, Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder << 12 Jahre

 

Präparate

weitgehend vom Markt genommen - in Iberogast® noch neben weiteren 7 Pflanzenauszügen enthalten. 

Hinweis(e)

Inhaltsstoffe: Alkaloide, v.a. Benzylisochinolintyp (z.B. Coptisin, Chelidonin, Sanguinarin), Chelidonsäure und Kaffeesäurederivate.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. https://arzneipflanzenlexikon.info/schoellkraut.php
  2. Wenigmann M.(2017)  Phytotherapie Arzneidrogen Phytopharmaka Anwendung. Urban und Fischer: 5.104 Schöllkraut (Chelidonii herbae):  S 190-192
  3. Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 169-172

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