Synonym(e)
Definition
Sammelbegriff eine Gruppe von (organischen) Hydroxycarbon- und Dicarbonsäuren die im Obst vorkommen. Diese Substanzen müssen beim Einsatz in Lebensmitteln nicht als Zusatzstoff gekennzeichnet werden. Viele Fruchtsäuren sind alpha-Hydroxycarbonsäuren (AHA, von engl. alpha-hydroxy-acids) und einige Dicarbonsäuren.
Zu den Fruchtsäuren gehören:
- Äpfelsäure
- Citronensäure
- Fumarsäure
- Gluconsäure
- Glycolsäure
- Mandelsäure
- Milchsäure
- Oxalsäure
- Salicylsäure
- alpha-Hydroxycaprylsäure
- Weinsäure.
Der Begriff „Fruchtsäuren“ bezog sich ursprünglich nur auf in Früchten und Pflanzen vorkommende alpha-Hydroxycarbonsäuren wie Äpfelsäure, Citronensäure, Glycolsäure, Milchsäure und Weinsäure. Später wurde der Begriff „Fruchtsäure“ auch auf die Dicarbonsäuren Oxalsäure und Fumarsäure ausgeweitet, da diese ebenfalls in Früchten gefunden wurden.
Ein Spezialfall ist die aromatische Salicylsäure, die zu den Phenolsäuren zählt. Sie kommt in vielen Pflanzen vor, zeigt aber trotz ähnlicher Anwendungen auch große Unterschiede in der Wirkung, z. B. auf die menschliche Haut.
Allgemeine Information
Fruchtsäuren kommen natürlich in vielen Pflanzen, überwiegend in deren Früchten vor. Sie haben zusammen mit den Zuckern maßgeblichen Einfluss auf den besonderen Geschmack des jeweiligen Obstes. Der Gesamtgehalt an organischen Säuren im Obst liegt bei etwa 1-3%.
Lebensmittel: Fruchtsäuren und deren Salze dienen als Säuerungsmittel von Lebensmitteln. Citronensäure wird zu Konservierungszwecken eingesetzt.
Kosmetik: Fruchtsäuren werden in der Kosmetik als Hautschälmittel (Fruchtsäure-Peeling) verwendet. Neben den Einzelsäuren werden in der Kosmetik auch sog. Fruitkomplexe eingesetzt, bei denen mehrere Fruchtsäuren kombiniert sind. Die Fruchtsäurekonzentration liegt bei Heimprodukten zwischen 1 und 10% und darf 10% nicht übersteigen. In Kosmetikinstituten dürfen Konzentrate bis zu 40% eingesetzt werden. Alle darüberliegenden Konzentrationen (bis zu 70%) bedürfen einer strikten ärztlichen Kontrolle.
Beim Fruchtsäure-Peeling der Haut, wird durch einen kontrollierten Einsatz von alpha-Hydroxysäuren, wie z.B. Glycolsäure (20-70%), Milchsäure, Äpfelsäure, Citronensäure, Tretinoin (meist additiv verwendet), Salicylsäure (bei extrafazialer Anwendung bis zu 50%) eine oberflächliche Keratinablation herbeigeführt (s. u. Chemical- Peeling).
Fruchtsäurepeelings sind geeignet das Hautbild zu verbessern. Behandelt wird in mehreren Sitzungen, jeweils im Abstand von fünf bis 14 Tagen. In Arztpraxen wird z.B. bei Glycolsäure mit geringeren Konzentrationen von 20% bis 30% begonnen, um dann, je nach Verträglichkeit und Wirkung, auf Konzentrationen von bis zu 70% zu steigern. Ein Fruchtsäurepeeling kann unter ärztlicher Anleitung mit anderen Verfahren (z.B. Microdermabrasion) kombiniert werden.
Medizin: Medizinisch werden verschiedene Fruchtsäuren in der Therapie der Acne vulgaris verwendet.