PAMI-Syndrom E83.2

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

OMIM: 194470; ORPHA:251523; PSTPIP1- associated myeloid-related proteinemia inflammatory syndrome; PSTPIP1-assoziiertes Entzündungssyndrom mit MRP8/14-Proteinämie; PSTPIP1-assoziiertes inflammatorisches Syndrom mit MRP8/14-Proteinämie

Definition

Das PAMI-Syndrom (PAMI ist das Akronym für „PSTPIP1- associated myeloid-related proteinemia inflammatory syndrome“) ist eine erst kürzlich beschriebene, seltene (<50 Patienten sind bekannt) inflammatorische Erkrankung, die früher als "Hyperzinkämie/Hypercalprotektinämie-Syndrom (Hz/Hc)" bekannt war. Es handelt sich um eine autoinflammatorische Störung, die durch:

eine chronische systemische Imflammation, die durch: 

  • kutane (schwere rezidivierende Pyoderma gangraenosum-ähnliche Geschwüre, einschließlich eines positiven Pathergie-Phänomens)
  • osteoartikuläre Manifestationen
  • Hepatosplenomegalie
  • Anämie und
  • Neutropenie gekennzeichnet ist.

Das Krankheitsbild ist von dem PAPA-Syndrom (Pyogenic Arthritis-Pyoderma-gangrenosum-Acne-Syndrom) abzugrenzen.  

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz: <1 / 1 000 000

Ätiopathogenese

Ursächlich sind Mutationen (p.E250K und p.E257K) im PSTPIP1-Gen.

Manifestation

Kindesalter (Erkrankungsalter: 13-30 Monate)

Klinisches Bild

Zu den klinischen Manifestationen gehören:

  • osteo-artikuläre Manifestationen (80 %)
  • Hautläsionen (Pyoderma gangraenosum; Pyoderma gangraenosum-artige Hautläsionen; Hidranitis suppurativa : 71 %)
  • Splenomegalie (89 %)
  • Hepatomegalie (68 %)
  • Lymphadenopathie (42 %)
  • Wachstumsstörungen (58 %)
  • hämorragische Diasthesie mit rezidivierender Epistaxis und/oder Hämatomneigung (16%).

Labor

Leichte bis schwere Neutropenie und Anämie (100 %). Thrombozytopenie (42 %). Zeichen einer systemischen Entzündung (94 %). Die Blutkonzentrationen von Zink und MRP 8/14 (S100A8/A9) sind deutlich erhöht.

Therapie

Das Ansprechen auf die Behandlung ist unterschiedlich, wobei es keine einheitlich wirksame Therapie gibt. Die häufigsten Therapieoptionen sind Nicht-steroidale Antiphlogistika, Kortikosteroide (n=9), Anakinra (n=9), Anti-TNF (n=6) und Cyclosporin A (n=4)  

Hinweis(e)

Die Myeloid-related-Proteine (MRP) 8 (S100A8) und MRP14 (S100A9) sind endogene Liganden des Toll-like-Rezeptors (TLR), die in Granulozyten, Monozyten und aktivierten Keratinozyten in hohem Maße exprimiert werden. Beide Proteine gehören zur Familie der Alarmine, bei denen es sich um Gefahrensignale handelt, die bei zellulärem Stress oder Schaden freigesetzt werden. Stark erhöhte Serumkonzentrationen von MRP8/14-Komplexen (Calprotectin) wurden bei Patienten mit systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (SJIA) und familiärem Mittelmeerfieber (FMF; OMIM #249100) festgestellt.

Literatur
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  1. Holzinger D et al. (2015) Single amino acid charge switch defines clinically distinct proline-serine-threonine phosphatase-interacting protein 1 (PSTPIP1)-associated inflammatory diseases. J Allergy Clin Immunol 136:1337-1345.
  2. Hashmi SK et al. (2019) PSTPIP1-associated myeloid-related proteinemia inflammatory syndrome: A rare cause of childhood neutropenia associated with systemic inflammation and hyperzincemia. Pediatr Blood Cancer 66:e27439.
  3. Sampson B et al. (2002) Hyperzincemia and hypercalprotectinemia: a new disorder of zinc metabolism. Lancet 360:1742-1745. 
  4. Xu XM et al. (2021) PAMI syndrome: A rare cause that can be easily misdiagnosed. Am J Med Genet A 185:3074-3082.

Verweisende Artikel (2)

PAPA-Syndrom; PSTPIP1-Gen;

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