Synonym(e)
Definition
Trichophyton quinckeanum, früher als Trichophyton mentagrophytes var. quinckeanum bezeichnet, wird seit der im Jahre 2000 eingeführten Klassifikation der Dermatophyten als eigenständige Species T. mentagrophytes sensu stricto eingruppiert. Nach der aktuellen Nomenklatur und weiteren molekularbiologischen Erkenntnissen (Dermatophyten-PCR mit Sequenzierung und spezifischem Nachweis der Erreger-DNA) ist der Dermatophyt wieder als eigenständige Spezies Trichphyton quinckeanum klassifiziert (de Hoog GS et al. 2016).
Erreger
Trichophyton quinckeanum ist ein zoophiler Dermatophyt der v.a. im Nahen Osten (arabische Länder, Iran) und in Zentralasien vorkommt. Der Dermatophyt ist der Erreger des sog. Mäusefavus. Er befällt in diesen Ländern auch Kamele. In Deutschland und Südeuropa sind Mäuse, Hunde, Katzen und Pferde die Infektionsquellen, wobei der Infektionsweg wahrscheinlich von den Mäusen ausgeht. In Infektion tritt in Deutschland nur sporadisch auf.
Kulturell sind die zentral aufgeworfenen schnell wachsenden grau-weißlichen Kolonien mit flachem ausstrahlendem Rand typisch. Die Kolonieunterseite ist zunächst gelbbraun, mit zunehmendem Alter rotbraun.
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Klinisches Bild
Klinisch verursacht Trichophyton quinckeanum häufig eine schwer verlaufende Tinea capitis profunda (Kerion Celsi).
Therapie
Mittel der Wahl ist Fluconazol (5-6mg/kgKG/Tag) und Itraconazol. Vergleichbar gut wirksam ist Griseofulvin und Terbinafin. Somit erübrigen sich Empfindlichkeitsprüfungen (Nenoff P 2018). Im Einzelfall müssen 8 Wochen oder länger behandelt werden. Bei Kindern und Kleinkindern mit einem KG<20kg werden von Anfang an nur 50mg/Tag Fluconazol p.o. verabreicht.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Beguin H et al. (2012) The taxonomic status of Trichophyton quinckeanum and T. interdigitale revisited: a multigene phylogenetic approach. Med Mycol 50:871-82.
- de Hoog GS et al. (2017) Toward a Novel Multilocus Phylogenetic Taxonomy for the Dermatophytes. Mycopathologia 182:5-31.
- Nenhoff P (2018) Tinea capitis profunda durch Trichophyton quinckeanum. Derm 24: 12-23
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Fluconazol; Griseofulvin; Itraconazol; Terbinafin; Trichophyton mentagrophytes;Disclaimer
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