Synonym(e)
Definition
Auch interessant
Vorkommen/Epidemiologie
Die Häufigkeit ist bislang ungeklärt;es wird angenommen, dass Virusinfektionen eine Rolle spielen könnten. In Europa ist das Rosai-Dorfman-Syndrom sehr selten; weltweit sind häufiger Menschen schwarzer Hautfarbe betroffen.
Ätiopathogenese
Die Ätiologie der sporadischen Rosai-Dorfman-Krankheit ist unklar. Virusinfekte udn Immundefekte wurden postuliert.
Der sehr seltenen familiären Form der Erkrankung (bisher wurde nur über wenige betroffene Familien berichtet) liegen Mutationen im SLC29A3-Gen zugrunde, welches für einen Nukleosid-Transporter kodiert.
Manifestation
Klinisches Bild
Integument: Hautveränderungen bei etwa 20-30% der Patienten, damit ist die Haut das am häufigsten betroffene extranodale Organ. Hier finden sich isolierte oder disseminierte, rot- oder gelb-braune, ansonsten symptomlose Papeln oder Knoten. Isolierter Hautbefall ist selten.
Extrakutane Manifestationen: Fieber; massive Lymphadenopathie der zervikalen Lymphknoten, hohe BSG, Leukozytose mit Neutrophilie und Hypergammaglobulinämie. Die Lymphadenopathie kann in einer oder mehreren Lymphknotengruppen auftreten. Von 358 Fällen der Destombes-Rosai-Dorfman-Krankheit, die Rosai in einem Krankheitsregister erfasste, hatten 87,3% eine zervikale Lymphadenopathie. Seltener ist eine axilläre, inguinale und mediastinale Lymphadenopathie. Histiozytäre Proliferate können auch außerhalb der Lymphknoten auftreten. Die häufigsten Lokalisationen extranodaler Erkrankungen im Rosai-Register waren neben der Haut, Nasenhöhle/Nebenhöhlen, Weichteile, Augenlid/Orbita, Knochen, Speicheldrüsen, Zentralnervensystem und Herz. Insofern variieren die Symptome dieser Krankheit mit dem Ort der Zellproliferaten. Zum Beispiel kann verdrängendes Wachstum im Schädel zu einer entsprechenden klinischen Sympotmatik führen, verglichen mit dem kutanen Befall, bei dem eine chirurgische Exzision möglich ist.
Histologie
Dichtes, dermales, histiozytisches (Schaumzellen, Riesenzellen) Infiltrat vermischt mit Lymphozyten und Plasmazellen. Stellenweise nestartige Aggregation der Histiozyten, die Lymphsinus ähneln.
Elektronenmikroskopie: In Histiozyten zeigen sich kommaförmige Einschlüsse.
Hinweis(e)
In der neuen Klassifikation der Histiocyte Society (s.u. Histiozytosen) wird die kutane Rosai-Dorfman-Krankheit der Gruppe der kutanen Nicht-Langerhans-Zell-Histiozytosen (C-Gruppe) zugeordnet. Die spordaische (systemische) und familiäre Rosai-Dorfman-Krankheit hingegen bildet eine eigene Gruppe (R-Gruppe) (Bruce-Brand C et al. 2020).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Bruce-Brand C et al. (2020) Rosai-Dorfman disease: an overview. J Clin Pathol 73:697-705
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- Pitamber HV, Grayson W (2003) Five cases of cutaneous Rosai-Dorfman disease. Clin Exp Dermatol 28: 17-21
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- Quaglino P et al. (1998) Immunohistologic findings and adhesion molecule pattern in primary pure cutaneous Rosai-Dorfman disease with xanthomatous features. Am J Dermatopathol 20: 393-398
Verweisende Artikel (3)
Histiozytose-Lymphadenopathie-Plus-Syndrom; Immundefekte primäre (autoinflammatorische Erkrankungen); SLC29A3-Gen;Weiterführende Artikel (4)
Histiozytosen Non-Langerhanszell-Histiozytosen; Histiozytosen (Übersicht) ; Papel; SLC29A3-Gen;Disclaimer
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