Nagelhämatom T14.05

Unterschiedlich stark ausgeprägte, subunguale Blutung. Der Begriff "Nagelhämatom" ist aus ätiopathologischer Sicht unrichtig, das es sich nicht um eine Einblutung in die Nagelplatte handelt sondern um eine unter der Nagelplatte gelegene (subunguale), unterschiedlich alte Einblutung. Nagelhämatome haben v.a. eine differenzialdiagnostische Bedeutung, da sie eindeutig von einem subungualen malignen Melanom abgegrenzt werden müssen.   

• Melanom, malignes, subunguales: Bei einem umschriebenen subungualen malignen Melanom wird stets (wichtigstes differenziadiagnostisches Zeichen) Melanin an die Nagelplatte abgegeben. Dies führt zu distal der Läsion lokalisierten longitudinaler Nagelpigmentierung (s.u. Melanonychia striata longitudinalis).
• Naevus, melanozytärer, subungualer: Identisches klinisches Zeichen der Melanonychia striata longitudinalis.
• Glomustumor: Treten subungual (häufige Lokalisation) als umschriebene, sehr unangenehm schmerzhafte, farblich eher diskrete blaue bis blau-graue Verfärbungen auf.
• Nageldyschromien sonstiger Art (DD s.dort).

Zur Bestätigung eines klinischen Verdachts auf Nagelhämatom kann pigmentiertes Material am freien Nagelrand oder nach Trepanation der Nagelplatte (z.B. Stanzbiopsie der Nagelplatte) auch von der Nagelunterseite zur Untersuchung gewonnen werden. Nagelhämatome haben kaum Sauerstoffkontakt, werden nicht in Hämosiderin umgewandelt und sind daher in der Eisenfärbung negativ. Mit Hilfe der Peroxidase-Reaktion kann ein histochemische Nachweis geführt werden.