Synonym(e)
Definition
Seltene, hereditäre Wachstumsstörung der Haare mit periodischer Kaliberschwankung des Haarschaftes und Durchbruchstörungen (Monile = Perlen-Halsband).
Auch interessant
Ätiopathogenese
Autosomal-dominant vererbt, hohe Penetranz, wechselnde Expressivität, selten auch autosomal-rezessiver Erbgang. Nachgewiesen wurden Punktmutationen im hoch konservierten "helix termination motif" der basischen Haarkortex-Keratine hHb1 und hHb6. Die zugehörigen Gene KRT17 und KRT18 sind auf den Chromosomen 12q13 und 12q11-q13 kartiert. Die Mutationen führen zu einem gestörten Netzwerk der Keratinfilamente in den Haarkortexzellen und damit zu einer erhöhten Haarfragilität.
Klinisches Bild
- Haarschaftanomalie mit intermittierenden knotigen Auftreibungen des Haarschaftes. In den ersten Lebensmonaten Wachstum eines brüchigen, dünnen Haares mit Spindelbildung; Abbrechen der Haare meist nach wenigen Millimetern Wachstum. Klinisches Bild mit fragilen, perlschnurartig verdickten Kopfhaaren, selten länger als 1 cm. Die dickeren Haarstellen werden in 24-48 stündigem Rhythmus gebildet. Die verdickten Haarteile sind pigmentiert, die verdünnten pigmentlos. Kleine, hautfarbene oder rote, follikuläre, hornige Papeln. Bild der Alopezie. Beteiligung von Augenbrauen-, Wimpern-, Achsel- und Schamhaaren ist möglich. Selten isoliertes Vorkommen = pilärer Typ.
- Meist Auftreten von Begleitsymptomen:
- Keratosis follicularis, vor allem an Oberarmstreckseiten, Rumpf, Gesicht und Nacken (= pilokutaner Typ nach Heydt).
- Zusätzlich Koilonychie (= pilo-cutano-ungualer Typ nach Heydt).
- Fakultativ: Juvenile Katarakt, eingeengtes Gesichtsfeld, Zahnanomalien, Cutis laxa, Syndaktylien, körperliche und geistige Retardierung, Epilepsie, Schizophrenie, erhöhte Argininobernsteinsäure-Ausscheidung.
Histologie
Diagnose
Differentialdiagnose
Verlauf/Prognose
Die Haaranomalie kann lebenslang bestehen, sich aber in der Adoleszenz dauerhaft oder während einer Schwangerschaft sporadisch bessern.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Ugeskr Laeger 11: 179. - Kuhlwein A, Müller V, Weiß J (1983) Das Monilethrix-Syndrom. Akt Dermatol 9: 27–30
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Verweisende Artikel (16)
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