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MilienL72.8
Synonym(e)
Definition
Bis stecknadelkopfgroße, mit weißlichen Hornperlen gefüllte Epithelzysten (umgangssprachlich: Hautgries) ohne offene Verbindung zur Hautoberfläche. Milien werden meist als kosmetisches Problem wahrgenommen. Multiple Milien können im Rahmen von Genodermatosen aufteten.
Einteilung
-
Primäre Milien: Entwicklung spontan aus interfollikulärer Epidermis, Vellushaarfollikeln oder in Ausführungsgängen ekkriner Schweißdrüsen
- Milien des Säuglings
- Milien als Teilmanifestationen versch. Syndrome (s. Gorlin-Goltz-Syndrom, Brooke-Spiegler-Syndrom, Naevoides Basalzellkarzinom-Syndrom, Bazex-Dupre-Crhistol-Syndrom, Rombo-Syndrom).
- Multiple eruptive Milien: Genodermatose - autosomal dominanter Erbgang(?); erworben v.a. als Nebenwirkung einer Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren.
- Milia en plaque
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Sekundäre Milien: z.B. nach bullösen Dermatosen oder posttraumatisch durch Verlagerung verhornender Epithelabschnitte unter die Epidermis (z.B. nach Verbrennungen, Abschürfungen, u.a.)
- Sekundäre Milien: in aktinisch geschädigter Haut
- Pseudomilien: Klinisch als Milien imponierende, weißliche Papeln, hervorgerufen durch Ablagerungen von Oxalaten in der Haut (s.u. Oxalose).
Ätiopathogenese
- Primäre Milien: Entwicklung spontan aus interfollikulärer Epidermis, Vellushaarfollikeln oder in Ausführungsgängen ekkriner Schweißdrüsen (klassische Ätiologie bei Säuglingen).
- Milien werden auch als Teilmanifestationen versch. Genodermatosen auftreten (s. Gorlin-Goltz-Syndrom, ektodermale Dysplasie, Brooke-Spiegeler-Syndrom, Naevoides Basalzellkarzinom-Syndrom, Bazex-Dupre-Crhistol-Syndorm, Rombo-Syndrom).
- Sekundäre Milien: z.B. nach bullösen Dermatosen oder posttraumatisch durch Verlagerung verhornender Epithelabschnitte unter die Epidermis (z.B. nach Verbrennungen, Abschürfungen, u.a.).
- Pseudomilien: Klinisch als Milien imponierende weißliche Papeln, hervorgerufen durch Ablagerungen von Oxalaten in der Haut (s.u. Oxalose).
Manifestation
- Bei jungen Erwachsenen auftretend, vor allem bei Frauen.
- Milien sind häufige, transiente Hauterscheinungen bei Neugeborenen und Säuglingen während des 1. Lebensjahres (bei etwa 50%) s.u. Milien eruptive.
Lokalisation
Primäre Milien: V.a. im Gesicht: seitliche Wangen, periorbital, an den Schläfen.
Sekundäre Milien: häufig nach bullösen Dermatosen oder posttraumatisch. Damit ist die Lokalisation von dem Auftreten der Primärläsionen abhängig.
Klinisches Bild
Mehrzählige, disseminierte, 0,1-0,4 cm große, zur Umgebung deutlich abgegrenzte, kugelige, gelblich-weiße, sehr oberflächlich in der Haut gelegene, körnige Knötchen. Postläsionale oder posttraumatische Milien treten häufig als kleine weiße, derbe, gruppierte, symptomlose (häufig zufälliger Beobachtungsbefund) Knötchen in dem zuvor befallenen Areal auf.
Histologie
Horngefüllte, kleinste Epithelzysten die an einen Vellushaarfollikel oder an das Akrosyringium gebunden sind.
Differentialdiagnose
Xanthelasmen: Auftreten typischerweise im Bereich der Lider. Meist deutlich größer als 0,1-0,3 cm. Weiche Konsistenz!
Miliaria: Meist akutes Auftreten nach Hitzeexposition; meist Juckreiz, der bei eruptiven Milien stets fehlt.
Talgdrüsenhyperplasien bei Säuglingen: Typische Lokalisation sind Nasenrücken und Wangen (Milien eher an Stirn, Kinnregion evtl. Lidbereich).
Acne neonatorum: Typisches Bild einer Akne mit geschlossenen und offenen Komedonen. Daneben auch entzündliche Papeln und Pusteln (Entzündungszeichen fehlen bei Milien stets!).
Kolloidmilium: Seltene Erkrankung, glasstecknadelkopfgroße, transparent anmutende, weiche, gruppiert stehende Papeln. Bei adulten Formen Auftreten in Kombination mit anderen aktinischen Veränderungen.
Therapie
Verlauf/Prognose
Literatur
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