Definition
Synthetisches Peptidomimetikum das durch Blockade des Bradykinin-B2-Rezeptors als Antagonist wirkt.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Icatibant wurde für die Behandlung von Bradykinin-assoziierten Angioödemen in Europa (durch die European Medicines Agency [EMA]) zugelassen. In verschiedenen klinischen Studien hat die subkutane Anwendung von 30 mg s.c. Icatibant (FAST-1/2 Studie) deutlich bessere Resultate als das vergleichend applizierte Antifibrinolytikum Tranexamsäure gezeigt.
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Indikation
Europaweit zugelassen durch die EMA für die Therapie von akuten Attacken des hereditären Angioödems bei Erwachsenen mit C1-Esterase-Inhibitor-Mangel. Bei Anwendung ausserhalb dieser Indikation besteht Off-Label-Use.
Hinweis(e)
Bradykinin ist ein körpereigenes Peptid-basiertes Hormon, das lokal als Reaktion auf ein Trauma gebildet wird. Es erhöht die Durchlässigkeit der Gefäße, erweitert die Blutgefäße, führt zur Kontraktion von glatten Muskelzellen und spielt eine wesentliche Rolle bei der Schmerzvermittlung. Bradykinin ist für die typischen Entzündungssymptome wie Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerz verantwortlich. Diese Symptome werden über die Aktivierung von Bradykinin-B2-Rezeptoren vermittelt.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Bork K et al. (2007) Treatment of acute edema attacks in hereditary angioedema with a bradykinin receptor-2 antagonist (Icatibant) J Allergy Clin Immunol 119: 1497-1503