Anwendung von Wasser festem, flüssigem oder dampfförmigem Zustand in Form von Güssen, Ganzkörper- oder Teilbädern, Wassertreten zur Behandlung akuter oder chronischer Erkrankungen und allgemein roborierend zur Gesunderhaltung. Je nach gewünschter Reizstärke kann kaltes, gefrorenes (Eis), warmes oder heißes Wasser zum Einsatz kommen. Medizinische Wasseranwendungen sind als klassische Behandlungsmethoden unterschiedlicher Erkrankungen anerkannt und werden von einigen Krankenkassen ganz oder teilweise übernommen.
Hydrotherapie kann in vielen Variationen erfolgen: Sauna mit kalten Güssen, warme und kalte Wickel, Waschungen, Dampfanwendungen, Abreibungen, Teil- oder Ganzkörperbäder mit und ohne Zusätze, Güsse, Dauerbrause, Wassertreten und Tautreten. Häufig werden auch wechselnde Reize- wechselwarme Bäder oder Güsse eingesetzt, auch physikalische Reize wie Wasserdruck, Temperatur oder chemische Reize, sowie elektrische Reize können hinzu kommen.
Als Reiztherapie gibt es unterschiedliche Reizstärken, s.a. unter Indikation.
milder Reiz:
- Bürstungen und Abreibungen, z.B. bei -Durchblutungsstörungen, Striae cutis distensae, Urticaria factitia
- ansteigende Fuß- und Unterarmbäder z.B. bei: Durchblutungsstörungen, Raynaud Syndrom
- feuchte Auflagen, z.B. bei: nässenden Wunden, nässenden Ekzemen, Dermatitis solaris, Erysipel
mittelstarker Reiz:
- ansteigende Teilbäder, z.B. bei: Durchblutungsstörungen, resistente Tinea unguium, Raynaud Syndrom, Durchblutungsstörungen, Akrozyanose
- Wechselwarme Bäder, roborierende Wirkung, z.B. bei Urticaria factitia
- Sauna zur Immunstimulation bei Infektanfälligkeit, auch bei Kollagenosen (nur Biosauna)
starker Reiz:
- Überwärmungsbad - Vorsicht !!!
- Herpothermie, z.B. bei: Herpes simplex (Bite away bei Insektenstichen) oder Ganzkörperhyperthermie bei metastasierenden Tumoren
- Kältetherapie lokal: z.B. bei: Hämangiomen, Warzen, genitalem Lichen sclerosus et atrophicus; Kältekammer: akute Arthritis