Zur Hydrotherapie gehörende Anwendungen von Wasser unterschiedlicher Temperatur: kalt- warm-heiß- oder Wechselgüsse. Während im Original eine Gießkanne ohne Vorsatz benutzt wurde, setzt man heute einen 1 Zoll dicken Schlauch ein. Der Wasserstrahl soll ohne Druck und leicht nach oben gerichtet appliziert werden. Die Güsse sollen herzfern begonnen und dann in Richtung Herz geführt werden.
Je nach Lokalisation unterscheidet man
Knieguss : Vom rechten Vorderfuß seitlich über die Ferse, die Wade bis Handbreit über die Kniekehle - nach 10 Sekunden wieder zurück an der Innenseite der Wade bis zur Innenseite der Ferse. Anschließend Wiederholung am linken Bein. Danach Wiederholung an der Vorderseite - dem Schienbein von außen nach innen zunächst rechtes Bein, dann linkes Bein, am Schluß die rechte, dann die linke Fußsohle. Abgetrocknet werden im Anschluß nur die Zehenzwischenräume.
Schenkelguss: Entsprechend dem Knieguss nur höher gezogen bis zur Leiste, resp. Glutaeus.
Unterguss: Entsprechend dem Knieguss mit Hochziehen bis zur Nierengegend resp. vorne zum Bauchnabel
Armguss: Der Wasserstrahl wird, beginnend über dem rechten Handrücken an der Ulnarseite außen bis zur Schulter und nach 10 Minuten Guß auf die Schulter zurück an der Innenseite des Armes bis zum Handrücken. Danach identisches Vorgehen am linken Arm.
Oberguss: Armguss ausgedehnt auf den Rücken bei nach vorne gebeugtem Oberkörper
Brustguss: Bei nach vorne gebeugtem Oberkörper achtförmig die Brustwarzen umkreisend
Gesichtsguss: Guss um die Nase herum bei nach vorne gebeugtem Oberkörper
Lumbalguss: Sitzend i.d.R. heißen Guss in Lendenregion (bei Beschwerden im LWS - Bereich)
Vollguss: Vom Schenkelguss über Armguss unter Einschluß der Schultern zunächst dorsal dann ventral
Blitzguss: Aus etwa 3 m Entfernung mit einer Spritzdüse unter hohem Druck applizieren - hierdurch kommt neben dem thermischen Reiz ein mechanischer Reiz, Massage, hinzu.